Graupel - Am Pranger...

Graupel - Am Pranger...
Black Metal
erschienen am 24.12.2010 bei Ván Records
dauert 44:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Daemonicum
2. Das blutende Mal
3. Schwarze Feder
4. Herkünfte Schatten
5. Kalte Fessel
6. Ekel
7. Entgeistert (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Schon fünf Jahre ist es her, dass GRAUPEL mit Ihrem Debüt zumindest ein Ausrufezeichen in der schwarzmetallischen Welt setzen konnten. Und, das muss ich zugeben, ist auch die Veröffentlichung von „Am Pranger“ schon einige Wochen her. Aber, und das kann ich mit Bestimmtheit sagen, die Aachener haben in jeder Beziehung einen großen Schritt nach vorne gemacht.

Angefangen mit dem Sound, welcher wohl am markantesten die Steigerung im großen Ganzen umreißt. Jener ist einem Black Metal Album absolut würdig, druckvoll ohne übertrieben klar und wuchtig zu sein. Die einzelnen Akzente der Musik gehen dennoch nicht verloren.
Der nächste Punkt schließt sich demnach nahtlos an. Denn diese Akzente, so sehr sie auch auf „Auf alten Wegen, vorhanden sein gewesen mochten, gingen dort noch zu oft unter. „Am Pranger“ lässt in dieser Beziehung keine Wünsche offen und so offenbart sich die kompositorische Qualität der Band heute viel deutlicher. Wer jetzt aber meint, sie verlören sich in Details, der hat sich richtig tief geschnitten. Die nicht gerade kurzen Songs sind düster, direkt und brutal, nur eben nicht langweilig und stumpf. Allein die Wechsel im Tempo, die Schwankungen in der Stimmung von hasserfüllt zu nachdenklich, sind ihr Geld wert.
Drittens uns letztens darf, auch wenn GRAUPEL dies möglicherweise nicht beabsichtigen oder gerne hören, nicht unerwähnt bleiben, dass (endlich) der Geist von NAGELFAR an einigen Stellen durchblitzt. Die offensichtlichsten Parallelen, oder sagen wir besser Gemeinsamkeiten, findet man in der treibenden, dennoch melodischen Gitarrenarbeit.

Das Fazit aus diesen drei eher harten Fakten kann nur lauten: kaufen! Mindestens jedoch ist reinhören für Freunde des Genres Pflicht, denn bei all dem darf man nicht vergessen, dass „Am Pranger“ ein hochemotionales Album geworden ist. Ende der Durchsage.
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