Assassin - Breaking The Silence

Assassin - Breaking The Silence
Thrash Metal
erschienen am 25.02.2011 bei SPV, Steamhammer
dauert 42:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Breaking The Silence
2. Raise In The Dark
3. Judas
4. Turf War
5. Destroy The State
6. No Fear
7. Kill Or Be Killed
8. Real Friends
9. Strike Back
10. I Like Cola

Die Bloodchamber meint:

Nachdem der erste in Plastik gegossene Wiederauferstehungsversuch „The Club“ ein eher zwiespältiges Echo hervorgerufen hat, war es einige Jahre ein wenig stiller um die Düsseldorfer Antwort auf den ganzen Ruhrpottthrash. Selbst einige tolle Auftritte u.a. auf dem Witchhunter Tribute Konzert im April 2009 zeigten nicht unmittelbare Folgen, sehr wahrscheinlich auch der Lebensrealität geschuldet, denn 25 Jahre nach der Bandgründung haben die meisten Menschen eben andere Sorgen, als alles auf ihre Band auszurichten. Aber jetzt schlagen ASSASSIN ein neues (Bassist & Schlagzeuger), altes (Sänger & beide Gitarristen, Coverdesign) Kapitel auf. Es ist Zeit, die Kriegsmaschine anzuwerfen und der Stille zu zeigen, warum der Meuchelmörder die Locken schüttelt.

In bester ASSASSIN Manier ist „Breaking The Silence” eine absolute Hochgeschwindigkeitsangelegenheit und lässt so manche andere, vermeintlich schnelle Band stehen wie der Transrapid eine Dampflok. Deutlich dampflokiger ist der – zumindest bei der mir vorliegenden digitalen Promo – düstere, etwas stumpfe und vor allem sehr leise Klang des Albums. Das trägt wie der Name Harris Johns, der eine ganze Reihe deutsche Speed & Thrash Klassiker der 80er produziert hat, zwar zur Authentizität bei, hinterlässt aber auch das Gefühl, dass man nicht jede Fingerspielerei an der Gitarre in ihrer ganzen Pracht wahrnehmen kann. Natürlich ist die Produktion, von groben Ausfällen abgesehen, für die schlussendliche Bewertung eher zweitrangig, weil in erster Linie die Musik sprechen soll. Ganz davon lösen kann man sich aber so gut wie nie, besonders wenn die rohe Energie der Lieder weit wichtiger ist als die Atmosphäre.

Was es zur Musik zu sagen gibt? Naja, es geht zehn Mal fast pausenlos mordsmäßig nach vorne, die streitbare Stimme von Robert Gonella stößt ein paar Mal an ihre Grenzen – das Entgleiten in „Destroy The State“ ist fast schon unfreiwillig komisch - und für den Humor von „I like Cola“ muss man wohl geboren sein. So blöd es klingt, aber viel mehr braucht man zu „Breaking The Silence“ eigentlich nicht zu sagen. Wer mit heißen Händen gestrickten Raserei-Thrash mag, der bekommt von ASSASSIN mehr als 40 Minuten die Vollbedienung. Wer etwas Tempovariation, unterschiedliche Schlagstärken oder Hookzeilen in mitsingkompatibler Geschwindigkeit für sein Wohlergehen braucht, an dem wird „Breaking The Silence“ emotionsloser vorbeirauschen als sowohl Dampflok wie auch Transrapid.
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