„Durchwachsen“ ist die beste Beschreibung für „Existing Exception“, das zweite Demo der finnischen Truppe mit dem unaussprechlichen Namen KORPIKUUSEN KYYNEL. Beim ersten Song „Prisoner Of The Mind“ denkt man noch „Hey, gar nicht schlechter Melodic Metal mit passendem Bombast und guter Sängerin“, allerdings wird man mit jeder weiteren Minute mehr und mehr auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und zwar so lange, bis man sich wünscht, dass die EP endlich vorbei ist.
Das liegt weniger an den handwerklichen Fähigkeit der Musiker oder etwa der Produktion, sondern schlicht und einfach daran, dass die Tracks 2 bis 4 einfach nur unfassbar langweilen und im Falle der abschließenden Bandhymne sogar nerven. Die Truppe weiß augenscheinlich selbst noch nicht so genau, was sie eigentlich will – was dazu führt, dass sie sich hoffnungslos verzettelt und es nicht schafft, den Stücken einen nachvollziehbaren, eingängigen Flow zu verpassen. Der extrem abgehackte Gesangsstil von Frau Nyström ist dann on top noch der Tropfen, der dem Fass den Boden raushaut.

Dass die Band Potential hat, beweist sie im ersten Song. Dass sie eventuell doch kein Potential hat, in den anderen dreien. Im Zweifel für den Angeklagten.