Vomitory - Opus Mortis VIII

Vomitory - Opus Mortis VIII
Death Metal
erschienen am 22.04.2011 bei Metal Blade Records
dauert 36:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Regorge In The Morgue
2. Bloodstained
3. They Will Burn
4. The Dead Awaken
5. Hate In A Time Of War
6. Torturous Ingenious
7. Forever Damned
8. Shrouded In Darkness
9. Combat Psychosis
10. Requiem For The Fallen

Die Bloodchamber meint:

Wieder einmal muss eine Scheibe beweisen, dass sie dem guten Ruf des schwedischen Death Metals gerecht wird. Viel wichtiger ist aber, dass sie dem guten Ruf der Altmetaller von VOMITORY gerecht wird. Die Rede ist hier von dem Album „Opus Mortis VIII“, und wer das brachiale Quartet aus der schönen Stadt Königsberg kennt, der weiß eigentlich schon im Voraus, dass solch ein Albumtitel wörtlich zu nehmen ist.

Die achte Arbeit des Todes beginnt düster und schwer, wie ein akustischer Sensenmann. Nichts neues für VOMITORY, doch schon bald wird schlagartig klar: Diese Jungs haben einiges dazugelernt. Im Starter „Regorge in the Morgue“ sind dies vor allem die vielen Schlagzeug Breaks, mit deutlich weniger Blastbeats Anteilen als in der Vergangenheit, und ein kurzes Gitarrensolo, direkt aus der Feder von SLAYER. Weiter gehts mit „Bloodstained“, in Sachen Neuerungen das gleiche in Grün nur mit einem deutlich erhöhten Frickel Anteil. Daran anschließend folgt „They Will Burn“, der vorerst erste Novellierungs-Höhepunkt. Groovig, thrashig und absolut cool reiten hier die vier Schweden gute vier Minuten bis zum absoluten Genickbruch durch die Riffs. Selten hab ich sowas geiles gehört.
Zehn Minuten, die fast schon repräsentativ sind für „Opus Mortis VIII“. Das bedeutet also abwechslungsreicher und variabler als je zuvor, unglaublich groovig, viele Tempowechsel und deutlich ausgebaute Solopassagen mit mehr Einfallsreichtum. Alles Dinge, die nicht so recht in das Bild von VOMITORY passen. Stumpf und einfach war bisher prägend für ihren Sound, der zugleich wie ein Fels in der Brandung stand, alles zerschmetternd was seine Wege kreuzte. Doch hier kann man eine wahnsinnig gut gelungene Weiterentwicklung feststellen, definitv ein Quantensprung in der Bandgeschichte. Während der Sound immer noch so brutal wie eh und je nach Verderben ruft, wurde die Spielweise und insbesondere die Kompositionskunst sehr viel progressiver. Da können nun schonmal Songs im Mid-Tempo („Shrouded in Darkness“) oder cleane Gitarren („Hate in a Time of War“) daherkommen.
Ein weiteres Novum ist in der Produktion zu finden. Keine Spur mehr vom alten Old-School Garagensound, mit seinen alles übertönenden Drums, wie z.B. auf „Revelation Naussea“. Die Devise für die neue Scheibe heißt dynamisch, klar und abwechslungsreich, dem Produzenten Rikard Löfgren sei Dank. Dieser verbindet den brutalen Sound vergangener Tage mit einem modernen und differenzierbaren Klangbild, das jeden Ton von jedem Instrument klar zum Vorschein bringt. So etwas gab es vorher noch nie zu hören.

Viele neue Ideen, perfekt umgesetzt in zehn mörderischen Songs und mit einem ständigen Bezug zu dem typischen VOMITORY Sound, das zeichnet „Opus Mortis VIII“ aus. Das, und eine neue Art der Produktion, das ein wenig den Grindcore rausnimmt, dafür tausend neue Facetten aufzeigt. Das lässt auf viele neue Fans hoffen, während die alte Anhängerschar ebenfalls auf ihre Kosten kommt.
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