Ciborium - Overgrowing Human Void

Ciborium - Overgrowing Human Void
Melodic Death Metal
erschienen in 2004 bei Hardebaran
dauert 40:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Shadowalk
2. Glass Case
3. Skyshaper
4. Nucleous Graft (Instrumental)
5. Walking On Razors
6. The Neverending Glide
7. Aurora In Black
8. Lackadaiscal (Instrumental)
9. None Shall Pass
10. Thou Art Surely Lost

Die Bloodchamber meint:

Wie sehr hab ich sie vermisst? Garnicht? Nunja, Hardebaran werfen wirklich nicht gerade leicht verdauliche Kost auf den Plattenteller. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber es nimmt wie immer monatelanges reinhören in Kauf, um sich endlich ein Bild von der abgedrehten Sauce zu machen.
Leider hat diese Sauce den Rührgrat von Mondamin weit überschritten. Ciborium nennen sich die Portugiesen, die mit ihrem Album "Overgrowing Human Void" eine Mischung aus viel Death, ein wenig Thrash und einer nicht gerade gering ausgefallenen Prise Modern Heavy Metal bieten. Die ersten Hördurchgänge fielen nicht unbedingt umwerfend aus, allein die überraschend einsetztenden cleanen Gesangpassagen von João Sequeira wussten immer wieder zu gefallen. Da konnte sich doch noch einiges verbessern, oder? Falsch geraten: inzwischen bin ich bei dem Punkt angelangt, dass die nicht gerade umwerfende cleane Gesangsleistung eher nervig daher kommt und leider hat sich der Rest auch nicht verbessert.
Das Hauptaugenmerk hat die Band (und das erkennt man sofort) auf die angesprochenen cleanen Vocals gelegt. Diese kommen sehr atmosphärisch, mit geradezu flehender Stimme daher und geben den Songs durchaus einen Wiedererkennungswert, der mir bei vielen Bands so oft fehlt. Nur leider wirken diese Passagen irgendwie seltsam, unpassend und einfach nur fehlplatziert. Die Musik wird nebenher mit einer Menge unterschiedlicher Stile vermengt und fällt ziemlich derbe aus -> was wiederum im völligem Kontrast zu den cleanen Passagen steht. Die Gitrarrenarbeit, vor allem bei den Solis, ist teilweise unterste Kanone. Totales Durcheinander und seltsames Rumgeeiere bescheren dem Hörer einige traurige Minuten und wenn dann auch noch der unpassende Gesang einsetzt ist alles verloren.
Der Opener "Shadowalk" (müsste man das nicht mit zwei "w" schreiben?) kann immerhin einen ohrwurmartigen Refrain aufweisen, jedenfalls wenn man sich den Rest weg denkt. "Skyshaper" wird dagegen durch zahlreiche unpassende Strukturen völlig zerstört. Andere Songs wie "Glass Case" sind recht üble Death Metal Bretter geworden, klingen ganz gut, passen aber wiederum nicht in die Gesamtstruktur des Albums. Dazu kommen noch zwei Instrumentalstücke, die nun wirklich den letzten Bimmel vom Roten Faden stehlen und schon steht ein völlig wirres, unkontrolliert geschriebenes Album im Plattenladen.
"Overgrowing Human Void" ist sowas wie die Müllhalde unter den Metal Cd´s: eine Menge schlechtes und ein wenig gutes Material wurde auf einen Haufen geworfen und einfach wild zusammengesetzt. Ergebnis ist ein kurioser Bastard, der nur sehr selten mit wirklich guten Passagen bestechen kann. Wer also Müllhaldenmusik mag, oder auf wildes, uninspiriertes und völlig abgedrehtes Geschrammel steht, das hier und da durch cleanen Gesang unterbrochen wird, kann gerne zuschlagen. Allen anderen schlage ich vor, die Cd lieber zu umgehen, oder auf die Deponie zu bringen. 4 Punkte.
-