Abinchova - Versteckte Pfade

Abinchova - Versteckte Pfade
Pagan Metal / Folk
erschienen am 11.03.2011 als Eigenproduktion
dauert 60:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Präludium
2. Versteckte Pfade
3. Hörensagen
4. Pestfinger
5. Heimatlos
6. Die Züsler
7. Abenteuer
8. Der Geigenspieler
9. Ein Lied
10. Hundert Raben
11. Eule

Die Bloodchamber meint:

Durchaus gespannt war ich, als mir das Debüt der eidgenössischen Heiden von ABINCHOVA in die Finger geriet, war ich doch damals sehr von der Demo der Jungs und Mädels angetan. So scheint sich in der Schweiz in der letzten Zeit eine nicht zu verachtende Pagan-Szene zu etablieren. Zum großen Teil zeichnet sich hierfür zwar mit ELUVEITIE eine einzelne Band für verantwortlich, jedoch versuchen die seit bereits sechs Jahren existierenden ABINCHOVA, sich in absehbarer Zeit ein Stück vom Kuchen des Ruhmes abzuschneiden.

Und tatsächlich, „Versteckte Pfade“ klingt auf den ersten Blick gar nicht mal übel. Irgendwie erinnernd an eine Mischung aus ENSIFERUM und ALESTORM geben die Eidgenossen fröhlich ihre Geschichten zum besten, welche auch vor operettenartigem Frauengesang nicht zurückschrecken. Dabei fallen vor allem die Einflüsse beider genannter Bands auf, die mit einer Portion eigener Ideen zu der Quintessenz des Albums zusammengeschustert wurden. Allen voran die hektischen, fröhlichen Kompositionen der Pseudo-Piraten und dazu die Leads der Wikinger, die allerdings omnipräsent sind. Hier und dort noch etwas Theatralik und einen Hang zu glorreichen Melodien einbauen, und schon hat man eine Zusammenfassung dieser zehn Lieder, die dennoch glücklicherweise alle ihre eigene Note und ihre Wiedererkennungsmerkmale besitzen.
Allerdings geht diesem grundsätzlich soliden Songgerüst leider schnell die Puste aus, bloß einzelne ganze Lieder und ansonsten vereinzelte Liedstellen können überzeugen, ohne anstrengend zu werden. Dazu gehören das schon auf der Demo gute „Heimatlos“, „Ein Lied“ und zu großen Teilen auch der letzte, an ältere und noch gute EQUILIBRIUM erinnernde Track, ansonsten die meisten Stellen mit Frauengesang. Loben kann man allerdings die Gitarrenarbeit an sich, die offen legt, dass die Saitenfraktion weiß, wie sie ihr Instrument zu bedienen hat. Schade bloß, dass dies durch den eher überkomprimierten und sehr basslastigen Sound nicht so zur Geltung kommt, wie es wohl vorgesehen war.

Da gelingt es zwar knapp, sich von dem Rest der Masse abzusetzen, doch bleibt man, wie zu erwarten war, weit von der Güte einer Band wie ELUVEITIE (was man momentan von ihnen halten möchte oder nicht) abgeschlagen. Jedoch ist Potential zu hören auf dem Erstling der Schweizer, welches nicht ungenutzt bleiben sollte.
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