Asking Alexandria - Reckless & Relentless

Asking Alexandria - Reckless & Relentless
Modern Metal / Metalcore
erschienen am 15.04.2011 bei Plastic Head, Sumerian Records
dauert 42:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Welcome
2. Dear Insanity
3. Closure
4. A Lesson Never Learned
5. To The Stage
6. Dedication
7. Someone, Somewhere
8. Breathless
9. The Match
10. Another Bottle Down
11. Reckless & Relentless
12. Morte Et Dabo

Die Bloodchamber meint:

Spätestens seit ENTER SHIKARI kennt und/oder fürchtet sie jeder: Die lustige kleine Schublade Trancecore. Die in ihrer Heimat Großbritannien mächtig gehypten ASKING ALEXANDRIA glauben auch ganz fest daran, dass der Weg aus dem ausgelutschten Metalcore die Vermengung desselben mit poppigen Refrains und Trance-Spielereien ist. Ohne viel Fantasie kann man aber schnell feststellen, dass die junge Band ohne den ganzen Kleister darüber, darunter oder dazwischen eben ziemlich luschigen Metalcore von nebenan spielt.

Was ASKING ALEXANDRIA auf jeden Fall haben, ist ein Händchen für epische Melodien. Ordentlich Kitsch gehört hier offenbar zum guten Ton. So triefen die zwischen den schier unzähligen Breakdowns vorgetragenen Refrains vor Zuckerguss mit Sahnehäubchen. Zwar haut man nicht selten ganz ordentlich in die Saiten, wattiert mit ausufernden Keyboards, poppigem Gesang und trancigem Geblubber fein säuberlich alles aus, so dass sich letztendlich garantiert niemand mehr einen Splitter holen kann.

Im Fundament setzt man ebenfalls auf leichte Verdaulichkeit. Die Gitarren bieten bis auf ein paar kleinere Soli nur wenig Spannungsreiches. Härte versucht man vor allem mit Breakdowns und den dazugehörigen Stakkato-Riffs zu erreichen. Das wird jedoch so überstrapaziert, dass es einem selbst als Metalcore-Fan irgendwann bis Unterkante Oberlippe reicht. Um Abwechslung bemüht man sich derweil am Mikro: Screams und Growls sind den luftig-leichten Clean-Vocals gekonnt entgegengesetzt, wenngleich die digitale Unterstützung manchmal zu offensichtlich zu hören ist. Wie es sich für ein sauberes Trancecore-Scheibchen gehört, wurde bei der Produktion auch alles ordentlich glattgebügelt.

Auch wenn der Beginn des Albums noch vielversprechend ist, gleichen sich die Songs doch untereinander zu sehr und glänzen wenig bis gar nicht mit Originalität. Dennoch besitzt „Reckless & Relentless“ auch seine goldenen Momente, die vor allem in den Refrains zu Geltung kommen. Insgesamt bleibt aber der Eindruck einer großen, bunten Seifenblase – außen hübsch und leicht, innen aber eben viel Leerraum.
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