Valsans - Sword

Valsans - Sword
True Metal
erschienen am 29.04.2011 bei Pure Steel Records
dauert 51:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mjölnir
2. On The Battlefield
3. Valsans
4. The Allegiance
5. Hall Of Fame
6. Eyes Of A Viper
7. Lady Of The Lake
8. Metal Crusade
9. Golden Treasure
10. Eppur Si Muove

Die Bloodchamber meint:

14 Jahre alt waren die Wurzeln von VALSANS, als sie im letzten Jahr ihr Debüt „Sword“ in Eigenregie veröffentlichten. Die volle Zeit zu zählen würde den Österreichern aber Unrecht tun, denn so richtig Fahrt haben sie erst Anfang bis Mitte der 00er Jahre aufgenommen. Jetzt wurde das Album vom Pure Steel Sublabel Pure Underground Records einem größeren Kreis zugänglich gemacht. Keine schlechte Idee.

Die gepanzerte Hand, die das Schwert zum Treueschwur vor die kettenhemdbewehrte Brust hält, auf dem Cover macht vor dem ersten Ton klar, wo der Ritter langläuft: True Metal ist angesagt! Und selbst wenn in den Promoinfos von MANOWAR, GRAVE DIGGER und RUNNING WILD gesprochen wird, schwebt der (für viele böse) H-Name noch viel deutlicher über dem Album. Der Gesang von Andy B. Barna erinnert in sehr vielen Momenten, besonders den ruhigeren, getrageneren, so deutlich an Joacim Cans, dass man nicht über VALSANS sprechen kann, ohne HAMMERFALL zu erwähnen. Aber das ist ja beileibe kein Beinbruch, haben die munteren und zwischenzeitlich nicht immer zu Unrecht auch mal kritisierten Schweden doch dem brachliegenden Genre Ende der 90er mit, äh, dem großen Hammer wieder neues Leben eingebläut. Allerdings spielen VALSANS ihr klischeereiches Spiel mit noch viel mehr Pathostrümpfen – Schneider schwarz angesagt sozusagen.

Ein paar durchs Unterholz fegende Wuchtbrummen wie „Mjöllnir“ oder das zwischendurch mit überraschend feinsinnigen Momenten aufwartende und dadurch eine Klasse gewinnende „Eyes Of A Viper“ lenken den Blick nur wenig vom Fokus auf mehr oder weniger stampfende, unglaublich vor Pathos triefende Oden wider das Vergessen von in der Schlacht gefallenen Helden und ähnlichen Themen ab. Bei allem gebotenen Respekt vor Menschen, die allein beim Gedanken daran vor Fremdschämen das Kotzen bekommen, VALSANS tragen das mit so viel Charme, glaubwürdiger Überzeugung, die man gerne als Zeichen an die zur Kaspertruppe verkommene, oben erwähnte M-Band verstehen darf, und gelegentlicher Ohrwurmigkeit („Hall Of Fame“ und v.a. „Valsans“!) vor, dass „Sword“ dem in letzter Zeit nicht sehr verwöhnten True Metal Freund ein geradezu diebisches Vergnügen bereitet.

Ein paar Unauffälligkeiten wie „Metal Crusade“ und die in diesem Umfeld zu sanften ersten zwei Minuten des danach schönen, in Richtung Rock Ballade tendierenden „Lady Of The Lake“ schlagen dem Fazit auch nicht mehr die Krone vom Kopf:
VALSANS, my sword is by your side!
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