Ipsissimus - The Way Of Descent

Ipsissimus - The Way Of Descent
Black Metal
erschienen am 20.05.2011 bei Metal Blade Records
dauert 44:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The first Secret of Fatima
2. Monakhourgia - The Prince of Tyre
3. The second Secret of Fatima
4. The Alchemist's Goatthrone
5. The third Secret of Fatima
6. Hodos Autapophaseos

Die Bloodchamber meint:

Die letzte Zeit scheint Metal Blade Records vermehrt auf Pagan und Black Metal-Bands Jagd zu machen: Erst angelt man sich die schwedischen Meloblack-Heroen von ISTAPP, als nächstes holt man sich die inoffiziellen MITHOTYN-Nachfolger KING OF ASGARD ins Boot und nun hingen die amerikanischen Schwarzmetaller mit dem bösen Namen IPSISSIMUS am Haken. Ob die Band mit dem Harry Potter-Flair versprühenden Namen auch qualitativ mit den genannten Acts mithalten kann, ist dabei wohl eine ganz andere Geschichte.

Da fällt zuallerst die für eine Metal Blade-Veröffentlichung stark undifferenzierte und eher raue Produktion auf, in die „The Way of Descent“ gehüllt wird. Schaut man sich einmal das Bandlogo an, wird auch bereits vorab klar, dass man es hier mit Black Metal zu tun hat. Wesen Kind dieser ist, ist jedoch nicht ganz zu erkennen.
Obligatorisch dabei ist natürlich das permanente Geratter mit Blastbeats und hoch unpräziser Doublebass, die im Sound blöderweise auch noch weit nach vorne geschoben wurde. Die an sich solide Gitarrenarbeit wirft jedoch Fragezeichen auf. In „The first Secret of Fatima“ noch nämlich versucht das Trio sich offensichtlich an Schwarzmetall schwedischer Spielart, um in den weiteren Liedern norwegische Einflüsse in ihr Liedgut einzubauen, während letztendlich alle möglichen Arten von Stimmungen wild durcheinandergewürfelt werden. Der rote Faden geht völlig verloren, da IPSISSIMUS ständig alles mögliche versuchen, was den Eindruck erweckt, als wüssten sie selber nicht so genau, was sie da eigentlich erreichen wollen. Unausgegorene dissonante Riffs treffen auf relativ melodische, die wiederum von dazugematschten chaotischen und durchschnittlichen, pseudo-harten Gitarrenläufen unterbrochen werden. Einzig in „The third Secret of Fatima“ kriegen die Jungs ein einigermaßen überzeugendes Ergebnis hin.
Passen tut jedoch nicht nur bei der Saitenfraktion dieses und jenes nicht. Auch der Drummer scheint es einfach nicht auf die Reihe zu kriegen, nicht nur wild auf seinem Doppelfußpedal herumzutreten, sondern auch mal im Takt zu bleiben.

„The Way of Descent“ ist auf eine bestimmte Art und Weise nicht Fisch und nicht Fleisch. Einerseits bietet das Debüt der Amis melodischen Black Metal, andererseits nicht. Einerseits bietet es auch dissonanten Chaos-Black Metal, andererseits wiederum auch nicht. Von einem Konzept oder einem roten Faden bekommt man musiktechnisch nicht viel mit. Da fragt man sich: Was soll diese Band haben, was andere nicht haben, Metal Blade? Abgesehen von eigenartigen Songtiteln.
-