Indestructible Noise Command - Heaven Sent... ...Hellbound

Indestructible Noise Command - Heaven Sent... ...Hellbound
Modern Thrash Metal
erschienen am 10.06.2011 bei Rising Records
dauert 59:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Jackboot Thugbots
2. Fist Of Fascista
3. God Loves Violence
4. Bleed The Line
5. Swallowed
6. The Goods Bones Stay Down
7. Full Metal Jacket
8. Rain
9. Audio Erotic Asphyxiation
10. It's Coming
11. If I Were President
12. Fueled By Regret

Die Bloodchamber meint:

Die Amis INDESTRUCTIBLE NOISE COMMAND (oder auch einfach INC) sind wieder so ein Fall für die Geschichtsbücher, denn die Truppe war bereits von Mitte bis Ende der 80er aktiv, bevor sie nach zwei eher spärlich beachteten Longplayern ziemlich geräuschlos wieder von der Bildfläche verschwand. Schlappe 20+x Jahre später ist die Truppe, bei der immerhin noch drei Originalmitglieder dabei sind, wieder zurück und haut nach der Teaser EP „Bleed The Line“ nun das erste (dritte) Album raus.

Überraschend ist auf Anhieb erstmal, dass INC nicht – wie man es vielleicht erwarten könnte – stumpfen Retro Rumpel Thrash zocken, sondern vielmehr der modernen MACHINE HEAD / PANTERA Schule huldigen und demnach mehr auf Groove und schweres Riffing, als auf pfeilschnelles Geholze vertrauen. Da die Soundwand von Produzent Fredrik Nordström mehr als ansprechend in Szene gesetzt wurde, hauen die ersten Songs den Hörer erst mal gehörig von den Socken – nicht schlecht, Herr Specht! Endlich mal eine „alte“ Band, die nicht ständig in der bekackten Vergangenheit lebt. Auch die feinen Soli und der souveräne Gesang von Dennis Gergely machen einiges her, so dass man bei Stücken wie „Fist Of Fascista“ oder „Swallowed“ (mit coolem Streicher Part in der Mitte) durchaus gepflegt mit dem Kopf nicken kann.

Die Ernüchterung folgt allerdings auf dem Fuße, denn wenn der erste, mitreißende Eindruck verflogen ist, merkt man deutlich, dass auch INC das Rad nicht neu erfinden, sondern mehr und mehr einfallslos agieren. Mag sein, dass die Scheibe ne ganze Ecke zu lang ist; so oder so wird die Mucke nach einem guten Drittel Spielzeit ziemlich vorhersehbar und langweilig. Die Spannung über eine Stunde aufrecht zu erhalten ist nun mal eine Kunst, die leider nur die wenigstens Bands dieses Planeten beherrschen – und INC gehören ganz sicher nicht zu dieser seltenen Kategorie.

So bleibt dann auch von „Heaven Sent… …Helbound“ am Ende nicht viel hängen, weshalb es mich nun auch nicht mehr wundert, dass INC selbst in den goldenen Achtzigern bestenfalls ne Zweitliga Truppe waren. Eines von vielen Comebacks, die nicht hätten sein müssen.
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