Cytotoxin - Plutonium Heaven (EP)

Cytotoxin - Plutonium Heaven (EP)
Death Metal
erschienen am 05.04.2011 als Eigenproduktion
dauert 27:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. REACT OR Recede
2. ...in a Complex Velocity
3. Human Mud
4. Plutonium Heaven
5. 2 Minutes for 2 Years
6. RBMK-1000
7. Solemnities of May

Die Bloodchamber meint:

CYTOTOXIN, also ein Gift mit zellschädigender Wirkung. Da konnte diese noch recht junge Gruppierung aus Chemnitz gar nicht anders als ihr Debutalbum „Plutonium Heaven“ als Tschernobyl Konzeptalbum zu gestalten. So etwas ist im Bereich Brutal Death Metal ja eher selten, und wenn man sich den Anfang dieser CD anhört, weiß man auch wieso.

Denn textmäßig ist es wohl egal, was hier besungen wird, so stark ist der Gesang verzerrt. Aber immerhin bekommt man anhand von Titeln wie „React or Redece“, „Plutonium Heaven“ oder „RBMK 1000“ (der damals verwendete Reaktortyp) wenigstens kleine inhaltliche Bausteine geliefert. Passend zu dem Thema Nuklearkatastrophe wurden auch sehr viele Samples eingebaut, beispielsweise ein unheilvoll piepender Geigerzähler oder ein keuchender, im Sterben liegender Mann.
Die Musik zu diesem konzeptmäßigen Aufbau ist wie bereits erwähnt Brutal Death Metal. An manchen Stellen kann man durchaus noch das Wort Technical dazu stellen, aber im Großen und Ganzen besteht der Sound eher aus groovigen Gitarren im BRUJERIA Style, mit einem sehr dominanten Schlagzeug, das sich meistens in einem Tempo bewegt, indem andere Bands auf das Triggern zurückgreifen müssen. Natürlich darf man auch den Gesang bzw. das Grunzen nicht vergessen, welches stellenweise sehr passend zur Musik rüberkommt und fast schon als eine weitere Rhythmusstimme dient. Daraus entsteht nun ein sehr wuchtiger Sound, sehr aggressiv, aber nach einer kurzen Zeit sehr vorhersehbar. Es gibt zwar immer wieder mal Stellen, an denen mehr Abwechslung geboten wird, meist in Verbindung mit einem kurzem und schnellen Gitarrenshreddern, aber selbst nach mehreren Durchläufen bleibt nur das Bild von brutaler Musik und zu einfallslosen Kompositionen übrig. Auch wenn bei „Humand Mud“ oder „RBMK 1000“ mal eine kurze Verschnaufspause eingelegt wird, und versucht wird, etwas mehr Atmosphäre zu erzeugen, wird diese kurz darauf mit unglaublicher Gewalt wieder zerstört.

Im Grunde strömt aus dieser CD ein sehr guter Metal Made in Germany. Er wird leider nur falsch angeboten. Das Konzept hinter diesem Album wirkt authentisch und auch die Umsetzung ist gut gelungen, nur ist es mit ein paar Samples und den wenigen technischen Einflüssen neben dem Brutal Death Metal nicht getan. Auf Dauer einfach zu ermüdend und zu monoton.
-