StoneLake - Marching On Timeless Tales

StoneLake - Marching On Timeless Tales
Melodic Metal / Hard Rock
erschienen am 01.07.2011 bei Massacre Records
dauert 45:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Red Canyon
2. Liar
3. Sound Of A Whisper
4. Snakechild
5. Fool With No Denial
6. Rain
7. Lay Down The War
8. Give It Up
9. Winds Of Fire
10. Enter The Temple

Die Bloodchamber meint:

1984 sind sich Gitarrist Jan Åkesson und Sänger Peter Grundström zum ersten Mal begegnet, ein gemeinsamer Weg wurde aber nur drei Jahre lang beschritten, bevor man erst 1999 nach einem Telefonat die Kräfte wieder bündelte und STONELAKE gründete. „Walking On Timeless Tales“ legt zum fünften Mal Zeugnis davon ab.

STONELAKE balancieren auf der schmalen Trennlinie zwischen Hard Rock und melodischen Heavy Metal. Dabei hilft der massive, doch meist im Hintergrund befindliche Keyboardeinsatz (der auf dem Album noch von David Lindell stammt, welcher mittlerweile von Annika Argerich ersetzt wurde), die weniger bissige denn rockige Gitarre, die übrigens praktisch jedes Lied einleitet, und der von gelegentlichen Spitzen abgesehen unaufdringliche Gesang. Einzig das viel zu aufdringlich knallende Schlagzeug stört die Harmonie, die vor allem auf Melodien aufgebaut ist. Eine so starke Gewichtung der Melodien wie bei STONELAKE hat selbstverständlich eine große Kehrseite: Funktioniert die Melodie nicht, funktioniert das Lied selten. Und selbst wenn die Melodie funktioniert, kann man mit zu viel Schabernack immer noch einiges zerstören.

Problematisch ist das bei vielen Liedern auf „Walking On Timeless Tales“. Der Abbruch der Melodie für einen Moment des *räusper* beschaulichen Zaubers, der zu einem auf Dramatik und Mitrufen ausgelegten Refrain führt, raubt „Sound Of A Whisper“ mehr als es ihm gibt. Ähnliche Brüche, Lücken oder wenig schlüssig erscheinende Übergänge hat z.B. auch „Liar“, während anderes wie „Rain“ sich spannungsarm in 80er Rockgefilden verliert, was vom Sologefuchtel nicht verbessert wird. Der einzige Titel, dem eine absolut gelungene Verbindung zwischen allen Einflüssen und Absichten gelingt, dessen Refrain zündet und der jedes Mal wieder von vorne bis hinten Spaß macht, ist „Snakechild“. Mit Abstrichen wegen dem unnötigen Feuerwerk von Keyboardeffekten geht auch „Give It Up“ als gut durch.

STONELAKE wären gerne Heavy Metal und mindestens genauso gerne Hard Rock, was prinzipiell kein Problem ist. Auf dem fünften Album einer Band mit diesem Anspruch erwarte ich aber, dass sie entweder beide Seiten vernünftig und spannend verbinden kann oder notfalls ihr Album zweiteilen in Hard Rock (Balladen) und kernigere, kraftvollere Metalsongs. Von den angesprochenen Ausnahmen abgesehen gelingt der Versuch, auf „Walking On Timeless Tales“ den ersten Weg zu beschreiten, aber nur reichlich durchschnittlich, was sich besonders auf die Dauer unangenehm bemerkbar macht.
Ein nerviges Schlagzeug, wenige Spannungsmomente, kaum erinnerungswürdige Melodien oder Riffs und dazu ein zwar guter, doch wenig mitreißender Sänger sind von allem zu wenig.
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