Sourvein - Black Fangs

Sourvein - Black Fangs
Sludge Metal
erschienen am 22.07.2011 bei Candlelight Records
dauert 45:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fangs
2. Society's Blood
3. Night Eyes
4. Gasp
5. Holy Transfusion
6. Flux
7. Nomadic
8. Gemini
9. Bleeding Charm
10. Nocturnal/Negative Phaze

Die Bloodchamber meint:

Dass sich brauchbarer Sludge nicht unbedingt über Details definiert, dürfte bekannt sein. Nimmt man zu diesem Wissen die ganz nüchterne Feststellung, dass SOURVEIN auf ihrem mittlerweile dritten Album keine Jointbreite vom Genrestandard abweichen, dann ist im Grunde alles zu "Black Fangs" gesagt: Durch genussvoll dröhnende Gitarrenkulissen wälzen sich behäbige Bässe, die Vocals beschränken sich auf hysterische Eruptionen mit deutlicher Hardcore-Schlagseite, und im sumpfigen Sabbat-Gelände sorgen gelegentliche Feedbacks für ein Mindestmaß an Orientierung. Dieser recht simple musikalische Ansatz der Amis wird durch eine Produktion unterstützt, deren dicker und dabei stets leicht verwaschener Klang all die Wut und das Leid transportiert, das dem Ganzen vermutlich zugrunde liegt.
In der Praxis zeigt die Reißbrettmischung trotz allseits bewährter Zutaten leider ein paar Schönheitsfehler: Stimmung (im Sinne emotionaler Teilhabe) kommt lediglich in crustigeren Momenten wie "Nomadic" auf, während sich weite Teile der knapp 45 Minuten langen Scheibe in gepflegter Wiederholung ergehen - keinesfalls sonderlich schlecht gemacht, aber in ihrer geballten Gleichförmigkeit dann eben doch leicht ermüdend. Und auch wenn man bei manchen Stücken (wie "Gemini" oder "Gasp") erahnen kann, was da im Konzertrahmen vielleicht abgeht, erhöhen derartige Vermutungen den heimischen Hörgenuss nur unwesentlich: Hier ist zu oft einfach uninteressant, ob und mit welchem Lied genau SOURVEIN gerade im Hintergrund laufen.

Nimmt man "Black Fangs" als Maßstab, dann sind die Amis trotz ihres langen Bandlebens noch meilenweit von einem wie auch immer eigenständigen oder auch nur interessanten Konzept entfernt. SOURVEIN sind eher fleißige Arbeiter am Sludge-Fließband und halten den Laden zwischen all dem schöngeistigen Getue zuverlässig zusammen. Gut, dafür riechen sie halt ein wenig...
Wer mit diesem Kunstfehler leben kann und mit einer gewissen Grundaffinität zu dreckigem Groove gesegnet ist, der bekommt eine solide Genre-Veröffentlichung, die man durchaus immer mal wieder einlegen kann, ohne die gleichgesinnten Gäste aus dem Haus zu jagen. Hörbar unter anderem hier:

www.myspace.com/sourvein13
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