Chastain - In An Outrage

Chastain - In An Outrage
Heavy Metal
erschienen am 30.08.2004 bei Massacre Records
dauert 51:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In An Outrage
2. Malicious Pigs
3. Lucky To Be Alive
4. Souls Of The Sun
5. Bullet From A Gun
6. Women Are Wicked
7. Tortured Love
8. New Beginnings
9. Rule The World
10. Hamunaptra

Die Bloodchamber meint:

Axeman David T. Chastain gilt als einer DER Pioniere im klassischen US Metal Sektor und ist ein zweifellos schwer beschäftigter Mann; kann er doch mittlerweile schon auf unzählige Albumbeiträge, Nebenprojekte und ähnlich gelagerte Outputs zurückschauen. Seine eigentliche Hauptband CHASTAIN, die bereits 1985 debütierte, lag allerdings in der letzten sieben Jahren irgendwie auf Eis, denn erst jetzt meldet sich David mit der neuen, insgesamt achten Platte „In An Outrage“ zurück. Um sich versammelt hat er neben Sängerin Kate French (die bereits auf dem 97er Vorgänger „In Dementia“ zu hören war) neuerdings auch mit Dave Starr (b.) und Larry Howe (dr.) die ehemalige Rhythmusabteilung der US Götter Vicious Rumors, die vor allem auf dem 88er Killeralbum „Digital Dictator“ ein absolut beeindruckendes Power Metal Fundament zurechtschmiedete. So gesehen kann man Mr. Chastain nur zustimmen, wenn er bei dieser Truppe vom „besten CHASTIAN Line Up aller Zeiten“ spricht.
Dass nur gute Musiker allein aber noch lange keine Garantie für erstklassige Platten sind, ist auf der anderen Seite aber auch keine Neuigkeit und wird hier leider wieder mal eindrucksvoll bestätigt. Dabei gibt es – oberflächlich betrachtet – eigentlich nicht viel zu meckern, denn handwerklich ist auf „In An Outrage“ (fast) alles erste Sahne. Howe und Starr grooven wie man es von ihnen gewohnt ist, David selbst leiert sich problemlos coole Riffs und anständige Soli aus den Rippen, und auch Kate French überzeugt durch ihre relativ variable Rockröhre, die sich dankenswerterweise angenehm von den momentan so angesagten weiblichen Elfengesängen abhebt und ordentlich Druck macht. Leider aber nutzt das alles nur wenig, wenn man im Endeffekt vergisst, wirklich gute, packende Songs zu schreiben. Und das ist leider bei „In An Outrage“ eindeutig der Fall. Trotz Komplettdurchläufen im zweistelligen Bereich stellt sich kein großer Wiedererkennungswert ein, denn dafür sind fast alle Tracks zu sperrig, zu verkopft und stellenweise auch schlicht und ergreifend ein bis zwei Minuten zu lang ausgefallen. Man könnte fast sagen, dass man hier Musik ohne Seele geboten kommt, wobei das dann allerdings doch etwas zu viel der Kritik wäre, da zweifellos keins der Stücke ein gewisses Qualitätslevel unterschreitet oder gar richtig anfängt zu langweilen – na gut, vom sehr schwachen „Lucky To Be Alive“ mal abgesehen. Ansonsten bieten uns CHASTAIN hier sehr gut produzierten, astrein gespielten Durchschnitt, der in Zeiten, wo das Portemonnaie eh nicht mehr so locker sitzt, absolut verzichtbar ist und vermutlich keine neuen Fans an die Truppe binden wird.
Totale US Metal Maniacs und Fans von klassischen Female Rock Vocals können die Scheibe aber trotzdem mal vorsichtig anchecken.
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