Artefact - Son Of Solstice

Artefact - Son Of Solstice
Progressive Black Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 41:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Menhir
2. Antares / Son Of Solstice
3. Oracle
4. Onslaught
5. Omen
6. Codex
7. Allegiance
8. Towers Of Equinox

Die Bloodchamber meint:

Dass die zwei Gründer von ARTEFACT beides Gitarristen sind, merkt man bereits an den ersten Klängen ihrer Debütscheibe “Son Of Solstice”. Aber auch über die komplette Laufzeit besteht der rote Faden fast durchgängig aus Gitarrensaiten, die mal mehr und mal weniger komplexe Schwingungen von sich geben. Beinahe könnte man schon von einem Instrumental-Album reden, denn gesungen wird hier nur, wenn’s unbedingt sein muss. Zwar sind diese Vocals trotz der üblichen Krächz-Grunz-Stimmlage recht nett anzuhören, aber die heimlichen Stars sind dennoch Einfach-Riffs, Gitarrensoli und jede Menge Breaks.
Fast schon progressiv könnte man das Material der Franzosen nennen, denn so richtig zünden kann das Material erst nach mehreren Versuchen. Denn wenn Gitarristen Songs schreiben, kommt eigentlich in fast jedem Fall Unmengen von komplexen, verfrickelten Parts zum Vorschein, um das eigene Können auch ja richtig zu unterstreichen. Während sich aber manche dieser Vertreter in ihrer eigenen Vorstellungskraft verfangen, schaffen es die Jungs von ARTEFACT immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, so dass auch ein unbedarfter Hörer nach einiger Zeit ihre Gedanken nachvollziehen kann. Dennoch kann man immer mal wieder eine neue Facette innerhalb der überlangen Stücke entdecken, selbst wenn man sie sich schon komplett einverleibt hat. In diesem Falle kommt sogar noch dieses „Geil, das war ja von denen“-Gefühl hinzu, wenn man beim erneuten Hören nach einiger Zeit bestimmte Parts wiedererkennt.
Dass die Band es aber trotz all der Komplexität dennoch schafft, den Funken selbst auf unbedarfte Interessenten überspringen zu lassen, konnte ich dieses Jahr auf dem Wacken-Festival eindrucksvoll selbst erleben. Mit leichten Variationen konnten sie live jede Menge Besucher begeistern und auch beim anschließenden Vorspielen der CD ernteten sie bei ausgewählten Testpersonen ausnahmslos gute Kommentare. Freunde komplexer Gitarrenmusik mit dem Hang zum Black Metal werden hieran viel Freude haben.
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