Anorexia Nervosa - Redemption Process

Anorexia Nervosa - Redemption Process
Black Metal
erschienen in 2004 bei Listenable Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Shining
2. Antiferno
3. Sister September
4. Worship Manifesto
5. Codex-Veritas
6. An Amen
7. The Sacrament

Die Bloodchamber meint:

Anorexia Nervosa ist die wissenschaftliche Bezeichnung für Magersucht. Von Essstörung kann aber in Zusammenhang mit vorliegender Platte absolut nicht die Rede sein. Ein fettes Mahl könnte da schon eher zum Vergleich herhalten. Die blassen Jungs aus dem schönen Frankreich haben sich mit vertonten Teufeleien wie „Drudenhaus“ und „New Obscurantis Order“ schon ordentlich einen Namen gemacht und konnten sich trotz häufig gehörter Kombi aus Blackmetal und Orchestersamples genug Eigenständigkeit bewahren.

Das vorliegende Höllengebräu kann man wohl als die bisher beste Leistung der Franzmänner bezeichnen. Es wird abwechslungsreicher zu Werke gegangen als noch beim sehr eindrucksvollen, doch auf Dauer eintönigen Vorgängeralbum „New Obscurantis Order“. Zwar heizen Anorexia auch auf „Redemption Process“ meist im ICE-Tempo durch die überlangen Songs, doch es werden dem geneigten Hörer mehr Verschnaufpausen in Form von Keyboard-Intermezzi und melodiösen Midtempo Gitarrenparts gegönnt.
Nach kurzem Intro wird man von den ersten beiden rasend schnellen Songs, den durch Bläsersamples bombastisch angereicherten „The Shining“ und „Antiferno“, erst mal platt gewalzt. Die druckvolle Produktion tut ihr übriges zur absoluten Überwältigung. Auffallend als langsamstes Stück ist „Sister September“, das selbst in seiner gemächlich dahinwalzenden Art noch über genug Zerstörungskraft verfügt, um all die langweiligen Symphonic-Blackmetal-Bands an die Wand zu blasen. Auch alle anderen Songs sind Musterbeispiele knallharter, doch vielschichtiger Musizierkunst. Die perfekte Scheibe für jeden, der in einem finsteren Sound-Inferno auf- und untergehen will.

Wie wäre es das nächste Mal mit ausschließlich französischen Lyrics, so wie es sich für echte Franzosen gehört. Die wenigen Parts, die in der bandeigenen Muttersprache zum Besten gegeben werden, klingen jedenfalls très intéressant.
-