Kittie - I've Failed You

Kittie - I've Failed You
Metal
erschienen am 02.09.2011 bei Massacre Records
dauert 36:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I've Failed You
2. We Are The Lamb
3. Whisper Of Death
4. What Have I Done
5. Empires (Part I)
6. Empires (Part II)
7. Come Undone
8. Already Dead
9. Never Come Home
10. Ugly
11. Time Never Heals

Die Bloodchamber meint:

KITTIE haben in der Metal Szene – nicht erst aufgrund des seinerzeit intern recht legendären Verrisses des „Spit“ Debüts – einen mehr als zweifelhaften Ruf. Künstlicher Nu Metal Mist ohne Strukturen und Können, der sich nur aufgrund des Girl Band Faktors gut verkauft; so oder ähnlich lautet die landläufige Meinung über die kanadischen Lander Schwestern und ihre ständig wechselnden Mitmusikerinnen. Nun sind KITTIE aber auch schon seit 15 Jahren am Start, haben die Nu Metal Gesundschrumpfung überlebt und es auf mittlerweile schon sechs Studioalben gebracht, die vor allem in Übersee durchaus respektable Absatzzahlen vorweisen können. Es ist also an der Zeit, die Band noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Vorweg sei bereits gesagt, dass die Mädels (zumindest anno 2011) längst nicht so scheiße sind wie ihr Ruf – was allerdings noch lange nicht heißt, dass sich KITTIE mittlerweile zu einer erstklassigen Band gemausert hätten.
Das unsägliche Nu Metal Geschrubbe ist mittlerweile aus dem Sound der Truppe weitestgehend verschwunden; man beschränkt sich heuer auf modernen Krawall irgendwo zwischen Death und Metalcore (was nicht gleichbedeutend mit Deathcore ist). Gesanglich wird das volle Spektrum zwischen (angenehmen!) klaren Vocals und wüstem Gekeife abgedeckt, und die Gitarren ballern ebenso wie das Schlagzeug durchweg ordentlich. Darüber hinaus hält man sich nicht mit unnötigem Firlefanz auf und verzichtet darauf, die Songs künstlich aufzublasen – tut man es doch, geht dies dann allerdings ganz schlimm in die Buxe („What Have I Done“ – gute Frage!).

Das größte Problem, dass die Kätzchen aber nach wie vor mit sich rumschleppen, ist das Faktum, dass sie ums Verrecken keine vernünftigen Songs schreiben können. Durch die rohe Power sieht man am Anfang bei „I’ve Failed You“ und „We Are The Lamb“ noch darüber hinweg, aber mit jeder weiteren Minute wird klar, dass KITTIE viel zu oft reine Flickschusterei betreiben und anscheinend nur wahllos Fragmente aneinander reihen und/oder ihre Ideen nicht anständig zu Ende denken. Und das war vor elf Jahren auch schon nicht anders.

Das Korsett und die Richtung stimmen, aber es wäre so langsam an der Zeit, dass KITTIE diese Hülle auch mal mit Substanz bzw. Leben füllen. Ansonsten wird man sie wohl ewig unter der Kategorie „unnötig“ in Erinnerung behalten. Aber vielleicht ist das auch einfach nur meine Meinung, Mann…
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