Antichrist [SWE] - Forbidden World

Antichrist [SWE] - Forbidden World
Thrash Metal
erschienen am 14.10.2011 bei High Roller Records
dauert 43:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dark Sorcery
2. Victims Of The Blade
3. Torment In Hell
4. Forbidden World
5. Necropolis
6. Death Rays
7. Sign Of The Beast
8. Minotaur
9. Militia Of Death
10. Terror Dimension

Die Bloodchamber meint:

Wenn eine Band von Fenriz zur „Band der Woche“ gekürt wurde und nicht KISS heißt, bedeutet das etwa im Allgemeinen so viel wie: Hier werden die Rüben noch ohne Narkose mit der groben Kelle abmontiert! Trotz der vermeintlich fehlenden Nächstenliebe im Namen lassen ANTICHRIST derart wohlwollende Mutmaßungen nicht ins Leere laufen und servieren feinsten Höllenthrash, in rasendem Tempo und mit dem angemessenen Rumpelmaß.

Bisher mit WITCHGRAVE, EVISCERATED oder THE ROTTING nicht wirklich groß in Erscheinung getreten, keilen die fünf Schweden auf „Forbidden World“ aus, als wären sie dazu geboren worden und hätten seit Jahren nichts anderes getan. Schlagzeug- und Gitarrenspiel drehen auf, bis die Tachonadel am Ende der Skala anschlägt und ein Gitarrist in eine Melodie ausscheren kann, was speziell in den flirrenden Momenten für eine erstaunliche Horror-Drohkulisse sorgt („Necropolis“). Die irrwitzig schnellen Soli und Melodien verleihen dem finsteren Nonstopangriff from below gleichzeitig einen wohltuend feurigen, unterhaltsamen sowie mitreißenden Charakter und verankern im Zusammenspiel mit dem manischen Geschrei von Fronter Steken, das durch das ein oder andere Abrutschen der Stimme den Wahnsinn eine ganze Schippe authentischer macht, erst ein Lied, dann zwei und schließlich fast das komplette Album bombensicher im Hirn.

Ob „Torment In Hell“, „Militia Of Death“, das erwähnte „Necropolis“ oder das fesselnde, gar nicht mal so labyrinthische Instrumental „Minotaur“ – besser kann man urtümlichen, leicht angeschwärzt-räudigen Thrash kaum zocken. Und, damit wir uns nicht falsch verstehen, die Mitglieder von ANTICHRIST können sicher etwas anfangen mit DESASTER oder DEATHFIST, „Forbidden World“ setzt aber wesentlich weniger auf brachiale Wucht und viel mehr auf die Kombination aus Geschwindigkeit und dem wenig unterschwelligen Moment des Manischen, Besessenen.
Diese beeindruckende Platte lässt allerdings auch nur zwei Optionen offen: Besessen vom Thrash oder tot. Keine schwierige Wahl.
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