Shadowlord - Shadowlord

Shadowlord - Shadowlord
Heavy Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 79:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Age of Discovery
2. Dark Messiah
3. Steel Wings
4. Mirror of Fate
5. Destiny
6. Unholy
7. Triumph
8. Hail & Thunder
9. Brothers of the Storm
10. Heavy-Metal Madman
11. Athur’s End
12. Fallen Angel

Die Bloodchamber meint:

Manchmal gibt es Scheiben, da fällt einem eine Kritik schwer. Bei einigen Scheiben ist es wegen des absoluten Dilettantismus, den man geboten bekommen, bei anderen Scheiben, weil man seine Gefühle (positiv wie negativ) nicht in Worte verpacken kann, bei anderen aber auch, weil man nicht weiß, wie man einer Band gerecht werden kann. Shadowlord haben dass Problem, dass sie gute Musik im Stile traditionellen Heavy Metals machen, gute Melodien aufweisen können, die Musiker auch alle kompetent scheinen – bis auf den Sänger! Ständig singt der gute Gregen Pendragon größtenteils in einer Tonlage, die selbst gestandene Hammerfall-Jünger in die Flucht schlägt. Die Band aus Pretoria, Südafrika, macht wirklich gute Musik – und sich in einem Kontinent wie Afrika mit Heavy Metal durchzusetzten, oder sogar langjährig auf einer Bühne (egal welcher Größe) zu stehen, muss mit vollem Respekt gezollt werden. Dennoch täuscht eine solche Tatsache nicht darüber hinweg, dass man auf dem internationalen Markt mit einem solchen Sänger kaum bis gar keinen Absatz finden kann. Hier stellt sich die Frage: Bewerte ich Metal nach technischen Fähigkeiten oder nach einem gewissen Spaßfaktor/Unterhaltungswert, frei von Können, oder bewerte ich einen Mittelwert. Oftmals, gerade im Profisektor, muss ich mich eher technischen Firlefanz aufhalten, da Musik in diesem Bereich aufgrund der hohen Fanmasse, die erreicht wird, eh subjektiv positiver gewertet wird, Unterhaltungswerte zählen da weniger. Im Undergroundsektor zählt eher der Unterhaltungswert, da schaut man gerne mal über technische Macken hinweg. Aber bei Shadowlord bleibt mir nichts anderes übrig, als eine schlechte Bewertung aufgrund eines einfach nur nervigen und schlechten Sängers zu erteilen. Die Musik an sich kann man durchaus als „Heavy Metal traditioneller Stilrichtung“ bezeichnen, mit ordentlich vielen Melodien, gut gemachten Tempo-Wechsel in den Stücken und auch sonst abwechslungsreichem Songwriting. Die Gitarrenarbeit von Heavy-Metal-Hermann und Rock `n Ross (äh ja...) ist auch sehr gut, manchmal quietsch ein falscher Ton, aber was solls, man merkt den Jungs an, die Musik echt zu leben. Genauso ergeht es Drummer und Bassisten, beide sind echt gut, wobei sich hier keiner eine hörbare Blöße gibt. Sogar Fronter Gregen spreche ich direkt zu, mit jeder Faser seines Körpers die Musik zu leben, allerdings haut er oft mit seinen hohen Screams total daneben und klingt wie ein Fremdkörper in der Band. Hervorheben will ich hier zum Schluss noch den Gute-Laune Metalsong "Heavy-Metal Madman", der wirklich zum Mitwippen aller Köpergliedmaßen einläd!

Ob diese negativen Punkte auch der Grund sind, warum die Band sich nach aktuellen Informationen aufgelöst hat, bleibt zu hinterfragen. Auf der Homepage von Shadowlord steht das Manifest von Gitarrist Heavy-Metal Herrman, der aufgrund von stressbedingten Krankheitssymptomen (Magengeschwüre, Migräne etc.) Federn lassen musste und die Band aufgelöst hat. Dies tut mir sehr leid zu lesen, denn ich denke, die Musik von Shadowlord war sicher nicht schlecht, im Gegenteil.

Fazit: 4 Punkte, und ich behaupte, man hätte mit einem anderen Sänger (oder Gregen Pendragon singt mal ne Oktave niedriger und weniger abgehackt) durchaus mit den gleichen Songs 8-9 Punkte erreichen können. Dafür ist das Material sehr gut und auch die Produktion kann sich sehen lassen. Man kann nur hoffen, dass das Material in einer Nachfolgeband der Musiker erneut gespielt, und dann auch besser interpretiert wird.
www.shadowlord.co.za Auf dieser Homepage könnt ihr euch wohl alle Stücke von Shadowlord ziehen, was ich empfehlen würde, um sich einen Eindruck über die Musik zu machen; zudem wird die Platte wohl auch nicht mehr verkauft, nachdem die Band sich aufgelöst hat.

Abschließen will ich dieses Review mit dem kultigen Spruch des Booklets bezüglich des Albumcovers: „Cover art by a guy who knows a guy who once met Emilio Estevez“.
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