Nemesea - The Quiet Resistance

Nemesea - The Quiet Resistance
Gothic Rock
erschienen am 18.11.2011 bei Napalm Records
dauert 55:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Quiet Resistance
2. Caught In The Middle
3. Afterlife
4. Whenever
5. If You Could
6. High Enough
7. Say
8. It's Over
9. I Live
10. Stay With Me
11. Rush
12. Release Me
13. 2012
14. Allein

Die Bloodchamber meint:

Erinnert sich noch jemand an EVANESCENCE? Die waren vor ner ganzen Weile mal ne ganz große Nummer im poppigen Gothic Rock. Danach wurde es aber ziemlich still um die Truppe. Zwar gab es 2011 ein neues Album, aber das hat entweder kaum jemand mitbekommen oder falls doch, schnell wieder beiseitegelegt. Wie auch immer, dem entgegenwirkend erschien Ende des letzten Jahres das dritte Album von NEMESEA - ein Album, das jeden der ansatzweise was mit der Musik der Amerikaner anfangen konnte und auch nichts gegen ein wenig Elektronik hat, zufrieden stellen dürfte.

"The Quiet Resistance" klingt erfrischend, ist vielschichtig, kann mit einer großartigen Sängerin punkten und auch sonst jede Menge Abwechslung vorweisen. Es enthält durchgehend eingängige Melodien, die schnell ins Ohr gehen, aber auch nicht vor Kitsch triefen. Selbst die obligatorischen Balladen jammern nicht nur nach Schema F in der Gegend herum, sondern brechen auch gern mal wütend aus sich heraus. Gitarren und die erwähnten Elektro-Elemente gehen mal mehr, mal weniger intensiv zur Sache. Letztlich haben NEMESEA also den Spagat aus massentauglichen Songs und ausreichend Tiefgang sehr gut hinbekommen.

Nicht verwunderlich, denn Holland ist dann wohl musikalisch gesehen auch eher ein kleines Dorf. Neben einem gesanglichen Gastbeitrag von DELAINs Charlotte und dem Ex-Keyboarder von AFTER FOREVER als Produzenten dürfte wohl auch der eine oder andere Hinweis durch den Wohnwagen geflogen sein, denn gerade zu DELAIN lassen sich diverse Parallelen erkennen. Macht aber nix, denn im Endeffekt zählt nur, dass "The Quiet Resistance" so wie es ist, durch die Bank weg kaum Ausfälle hat. Lediglich das Ende dürfte zunächst für ein wenig Verwunderung sorgen. Ist doch mit "2012" eine reine Elektro-Nummer am Start, die sich aber zumindest bei mir nach kurzer Gewöhnungszeit als fetzige Abwechslung herausstellt. Lediglich beim finalen "Allein", das zusammen mit dem erschreckend nah am Original liegenden Sänger einer RAMMSTEIN-Coverband aufgenommen wurde und auch problemlos auf einer deren Alben gepasst hätte, fragt man sich ein wenig, ob das nun unbedingt sein musste. Als Bonustrack gesehen geht aber auch das durchaus in Ordnung.
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