Azaghal - Nemesis

Azaghal - Nemesis
Black Metal
erschienen am 27.01.2012
dauert 51:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. De Masticatione Mortuorum
2. Pohjoisen Valkoinen Kuolema
3. Vihasta ja Veritasta
4. Hail the Whore
5. Ex Nihilo
6. In Deathlike Silence
7. Black Legions of Satan
8. Nemesis
9. The Pit of Shoggoths
10. Satanic Devotion

Die Bloodchamber meint:

Wer auch nur ein wenig mit Black Metal am Hut hat, dürfte irgendwann schon einmal auf Herrn Narquath gestoßen sein. Schließlich ist dieser freundliche Finne eines der umtriebigsten Kerlchen der ganzen schwarzmetallischen Szene und im Gegensatz zu Herrn Hellhammer spielt er nicht nur bei jedem Langhaarigen mit, der mit Gitarre in der Fußgängerzone steht, sondern er gründet die meisten seiner Bands auch noch und leitet sie, teils sogar komplett alleine – siehe WYRD etc. AZAGHAL ist dabei der langlebigste Bestandteil seines Schaffens, schließlich gibt es die Band seit 1995 und "Nemesis" ist das inzwischen neunte Album. Die Band stand dabei schon immer tief verwurzelt in der finnischen Black Metal Szene und bediente auch stets die Erwartungen eines Publikums, das sich bei Bands wie BEHEXEN, HORNA oder deren gemeinsamen Kind SARGEIST wohlfühlt.

Mit "Nemesis" setzen AZAGHAL genau das fort, was sie schon auf den letzten Alben zelebriert haben, nämlich authentischen, rasanten und abwechslungsreichen Black Metal. Sie finden dabei stets das richtige Gleichgewicht zwischen entfesselter Energie auf der einen Seite und Melodie auf der anderen, manchmal geht es dabei geradezu getragen-hymnisch vor ("Ex Nihilo"). Dabei sind ihnen sogar ein paar kleine Hits gelungen, der Titelsong ist definitiv ein Reinhören wert. Letztlich bleiben auf "Nemesis" keine Wünsche offen, sofern man überhaupt etwas mit dieser Art Musik anfangen kann. Die Songs entwickeln schnell einen hohen Wiedererkennungswert, ohne sich dabei abzunutzen, die Riffs schneiden druckvoll und trotzdem dreckig produziert in die Gehörgänge und ab und an gibt es sogar ein kurzes Gitarrensolo oder eine griffige Lead-Melodie. Besonders angenehm dabei ist, dass zwischendurch auch interessante Kontrapunkte gesetzt werden, wie z.B. der Einsatz von Klargesang in ein paar Songs. Solche Elemente bleiben aber stets nur Tupfer, die etwas Abwechslung ins Geschehen bringen, ohne dabei überstrapaziert zu werden.

Abgesehen von all diesen Tugenden kann man der Band natürlich vorwerfen, letztlich nur Genrestandards zu reproduzieren. Wir bekommen nichts wirklich Neues geliefert, auch nicht für AZAGHAL-Standards. Allerdings bekommen wir all das auf einem bemerkenswert hohen Niveau und dieses Album ist für jeden Freund orthodoxen Black Metals in leicht modernisiertem Klanggewand ein definitiver Anspieltipp. Moribund Records beweisen mit diesem Release übrigens, dass sie neben so mancher wenig erwähnenswerten Rumpelkombo auch noch das ein oder andere hochklassige Pferd im Stall haben.
-