Ordo Obsidium - Orbis Tertius

Ordo Obsidium - Orbis Tertius
Black Doom Metal
erschienen in 2011 bei Eisenwald Tonschmiede
dauert 48:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nequaquam Vacuum
2. Into The Gates Of Madness
3. Orbis Tertius
4. Emptiness Under The Moon
5. By His Unflinching Hands

Die Bloodchamber meint:

Irgendwo zwischen Black und Doom suchen ORDO OBSIDIUM auf ihrem Album "Orbis Tertius" nach Identität, aber trotz des gut gewählten Umfangs - knapp 50 Minuten - kann besagter dritter Kreis in der Praxis nicht überzeugen. Kreisklasse statt Kreissäge, um die Wortspielkette vorerst auf den Punkt zu bringen. Doch woran hapert es nun im Einzelnen?

Das ist mangels beeindruckender Momente gar nicht so einfach zu sagen, aber versuchen wir es trotzdem: In ihren schwarzen Abschnitten klingen die oft ziellos mäandernden Kompositionen, als ob sie auf halbem Weg zum Post-BM stecken geblieben sind, da schweben Bands wie KROHM oder WITTR am Fenster vorbei, da wird amerikanisch-obskur genebelt und gejault, während sich rastlos surrende Gitarren und ein übereifriger Schlagzeuger gegenseitig ins Nirwana peitschen. Per se ist das natürlich nicht der dümmste Ansatz, wenn man denn eigene Ideen zu verwerten hätte oder wenigstens begnadet im Recycling von bestehenden wäre. An ORDO OBSIDIUM gehen diese beiden Kelche indes spurlos vorüber, was nun wahlweise für das akrobatische Geschick der Band in Sachen Ausweichvermögen oder eben für eine gewisse Einfallslosigkeit spricht.
Noch ein wenig drängender wird diese glücklose Dialektik in den doomigen Passagen: Hier gehen Frankenstein'scher Feingeist, der stets präsente Hang zur Dissonanz und sämtliche verfügbaren Riffleichen eine Allianz ein, die weniger unheilig, sondern schlicht langweilig ist. Den diesbezüglichen Tiefpunkt stellt bezeichnenderweise der mittig platzierte Titeltrack dar, aber auch das ambient verzierte "By His Unflinching Hand" (vielleicht der atmosphärisch interessanteste Track) wird unter den entschlafenden Händen der Meister schnell zum inneren Kreisparteitag: Tranig, angestaubt, schlecht organisiert.

Empfehlen möchte man das zwischen unauffällig und anstrengend pendelnde "Orbis Tertius" folglich niemandem so richtig, da es im obskuren Schwarzwurzelbereich mit transzendentalen Ansätzen derzeit genug Alternativen gibt. Wer es aufgrund einer unerklärlichen Affinität zum US-Untergrund oder anderen Gebrechen dennoch nicht lassen kann, der tut sich am besten hier ein wenig um:

http://soundcloud.com/ordo-obsidium
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