Mantas - Zero Tolerance

Mantas - Zero Tolerance
Hardcore
erschienen am 15.11.2004 bei Demolition Records
dauert 42:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Zero Tolerance
2. Rage
3. Drill
4. Kill It
5. Look Who Died
6. Stone Cold
7. Original Sin
8. Rise
9. Insanity
10. Bring It On

Die Bloodchamber meint:

MANTAS ? War da nicht was ? Die älteren unter euch werden sich erinnern : Mantas war der Gitarrist der legendären Black Metal Erfinder Venom und hat zusammen mit den Kollegen Cronos und Abaddon (Musik-)Geschichte geschrieben. Sein schredderiges Gitarrenspiel dürfte so ziemlich ALLE extremeren Metal Bands nachhaltig beeinflusst haben, weshalb man den Kerl schon ein wenig als Legende bezeichnen darf. Nachdem bei Venom seit Mitte der 80er aber eigentlich gar nix mehr geht, war es ja klar, dass der gute Mann irgendwann mit seinem eigenen Projekt ankommt. Daher erscheinen seit 1988 ab und an mal neue Alben unter dem Namen MANTAS, die mir bis jetzt aber noch nicht zu Ohren gekommen sind. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend an diese Promo rangegangen bin, denn wenn man die miese Qualität der Solodinger der anderen Venom Mitglieder bedenkt – speziell die Abaddon Outputs waren unter aller Kanone -, war auch von „Zero Tolerance“ erst mal nicht viel zu erwarten.
Umso größer war dann aber die Überraschung : auch wenn MANTAS hier mit Sicherheit keine Bäume ausreißen, kann man durchaus von gehaltvoller Musik sprechen – teilweise sogar schon von guter ! Fetter Hardcore der alten Schule, vermischt mit modernen, eher simpel gehaltenen Riffs knallt uns der Meister hier um die Ohren. Parallelen zu seiner früheren Schaffenszeit gibt’s eigentlich keine, stattdessen gibt’s mit Präzision was auf die Omme. Sehr beeindruckend sind neben den Rammstein-artigen Breitwandgitarren von Mantas und Marsy vor allem die knallharten Doublebass Attacken, die tatsächlich von einer zierlichen Dame namens Cherisse stammen. Erstaunlich, wie dieses Persönchen auf den Drums rumhackt, das würde ich gerne mal live erleben ! Brüllwürfel Bry (der ab und zu von seinem Chef unterstütz wird) liefert ebenfalls ne recht amtliche Leistung ab und verleiht den ohnehin schon sehr brutalen, teilweise aber auch stumpfen Tracks die entsprechende Schärfe. Soweit also alles schon mal nicht schlecht, aber trotz aller guter Voraussetzungen ist es MANTAS nicht gelungen, richtig mitreißende Songs zu fabrizieren. Während „Look Who Died“ und „Bring It On“ noch ganz abwechslungsreich gehalten sind, geht vieles auf „Zero Tolerance“ einfach nicht gut genug ins Ohr. Zu oft beschränkt man sich auf super-simple Mitgröl-Refrains und 08/15 Stakkato-Riffs, die zwar sehr gut drücken, aber auch schnell langweilig werden, wovon Stücke wie „Rage“, „Kill It“ oder „Rise“ ein Liedchen singen können. Daran muss definitiv noch gearbeitet werden, obwohl die Platte sicherlich nicht schlecht ist. Nur eben auch nichts Besonderes.
Trotzdem hat Mantas nun im Vergleich zu seinen alten Kameraden die Nase vor, und das ist ja auch schon was.

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