Revenge [CO] - Metal Is Addiction And Obsession

Revenge [CO] - Metal Is Addiction And Obsession
Thrash Speed Metal
erschienen am 15.11.2011
dauert 32:25 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro - Hell Avenger
2. Speed Metal To The Bone
3. Plague Of Death
4. Metal Rules My Life
5. No Speed Limit For Destruction
6. Addiction And Obsession
7. Satan's Warriors
8. Fire Attack

Die Bloodchamber meint:

Hier mal wieder ein klassisches Beispiel für das lustige Spiel "Bandnamen Raten". Alleine im Encyclopedium Metallum sind 19 REVENGEs registriert. Die Dunkelziffer dürfte ungleich höher sein. Dieses Review bespricht nun das aktuelle Album „Metal Is Addiction and Obsession“ der vierten REVENGE von oben in der Liste. Herkunftsland: Kolumbien, Gründungsjahr: 2002

Für mich ist dies der erste Kontakt mit der Band, und spontan fallen mir viele Assoziationen ein zu der frühen Thrash Metal Szene im Ruhrgebiet. Nicht nur beim Stil lassen sich Vergleiche ziehen, auch die Art und Weise, wie die vier Jungs ihre Musik rüberbringen. Die meinen es ernst, eine der wenigen Bands die ihren Musikstil ins alltägliche Leben einbauen, eben ihre Musik leben, das merkt man sofort. So beginnt das Album mit dem grandiosen Opener „Hell Avenger“. Nach nur wenigen Sekunden höllisch heißer Flammenbruzzlerei zeigen REVENGE sofort ihre Vorzüge, und die sind durchaus überzeugend. Eine gute Mischung aus rasantem Speed Metal Riffing, eingehenden und meist melodischen Refrains, schön aufgelockert durch professionelle Soloparts. Zur Krönung des Ganzen gesellt sich zu dieser hohen Klasse des Thrash und Speed Metals auch noch ein Gesang dazu, der selbst den guten Mille Petrozza alt aussehen lässt. Hier wird mindestens genauso fies rumgekeift und rumgequietscht, natürlich nicht ohne die Ultraschallgrenze zu durchbrechen. Das ganze kommt aber im Gegensatz zu so manchen KREATOR Perlen nicht unnötig übertrieben daher, und fängt auch nach mehreren Minuten nicht an zu nerven. Mit solchen Assen in der Hinterhand kann im Laufe des Albums nichts mehr schiefgehen, und so können REVENGE die Klasse über die komplette Laufzeit halten. Zumindest fast, denn der ein oder andere Song kann nicht ganz an den Opener heranreichen, zeugt aber immer noch von hohem Niveau. Überraschungen sind immer drin, das Konzept ist auch gegen Ende nur schwer durchschaubar, lediglich ein gewisser Eingewöhnungsfaktor macht sich breit. Speed und Thrash Metal ist eben ein schwieriges Genre, vor allem wenn man seine Klasse über das komplette Album unter Beweis stellen will. Dies wurde hier nicht vollständig erreicht, aber mindestens zu 90%.

Für mich ist dieses Album ganz klar die Perle des Monats. Die Produktion lässt keinesfalls darauf schließen, dass wir hier von einem kolumbianischen Label reden. Im Gegenteil, so manche angebliche Thrash Metal Hochburgen könnten sich einiges von dieser Band abschauen. Denn hier gibt’s endlich mal wieder authentisch produzierten Metal, ohne Schnörkel und ohne pseudoinnovative Elementen. Viel eher frisch und unverbraucht, obwohl es gerade in diesem Genre sehr schwer ist, sich von den anderen Bands abzuheben und dabei immer noch dem Stil treu zu bleiben.
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