Halloween - Terrortory

Halloween - Terrortory
Heavy Metal
erschienen am 24.02.2012 als Eigenproduktion
dauert 72:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Traipsing Through The Blood
2. At The Gates
3. Terrortory
4. Images Quite Horrible
5. Her Ghost Comes Out To Play
6. Caught In The Webs
7. Scare You
8. Not One
9. Darkside Inside
10. Re-Inventing Fear
11. I Lie Awake
12. Hands Around My Throat
13. Say Your Prayers
14. Where Is Michael?
15. Dead On...
16. Into The Afterlife

Die Bloodchamber meint:

Nach WOLFENs „Chapter IV“ ist „Terrortory“ gleich das zweite Album, das gut und gerne etwas kürzer hätte ausfallen können, denn die 16teilige Frucht der jahrelangen Arbeit ist eine ganz schöne Kopfgeburt geworden, die es weder bei der atmosphärischen Dichte noch bei der musikalischen Qualität mit dem Bandklassiker „Don’t Metal With Evil“ aufnehmen kann. Außerdem ist es ein Unterschied, ob das Remaster einer Platte von 1984 alt klingt oder ein 2011 aufgenommenes Album nach finsteren 80er Untiefen klingt… Da böte es sich in Zukunft vielleicht doch an, die paar Groschen von einem Label zu nehmen, um etwas mehr in die Produktion investieren zu können, statt alles im Eigenverlag zu machen.

Die meisten Lieder werden von wenigen, keineswegs sonderlich hervorgehobenen oder akzentuierten Riffs getragen und operieren mit relativ einfach Melodien. Vorgetragen wird das oft in einer Geschwindigkeit, die einer eingeschlafenen Doom Band zur Ehre reichen würde, immer darauf zählend, dass die Stimme von Brian Thomas, der als einziger immer Teil der Band war, für den nötigen Zauber sorgt. Aber das behutsame Flüstersprechsingen ist nur einen Bruchteil so betörend, wenn es die ganze Arbeit alleine machen muss und dermaßen selten geeignete musikalische Vorlagen geliefert bekommt, die es aufnehmen und in ausgefeiltere Bahnen lenken kann. Und dass die ehemals charakteristischen spitzen Schreie völlig ausfallen, ist ein beklagenswerter Missstand – sofern Brian die noch leisten kann.

Ohne Gruselfaktor, zu dem weder Riffs noch Rhythmen und wie angesprochen auch nicht der Gesang beitragen, und mit der meist an den Tag gelegten Hüftsteifigkeit sind HALLOWEEN Anno 2012 in erster Linie langweilig. Ein paar Lichtblicke wie das mit etwas SAVATAGE Klang aufwartende „Her Ghost Comes Out To Play“, das zackigere und endlich mal pointierte „Scare You“ und die Spannungsmomente in „Say Your Prayers“ sind gerade bei dem Umfang von „Terrortory“ einfach zu wenig. Das gelungen zwischen zerbrechlich und traurig gesungene „Dead On…“ ernüchtert kurz vor Schluss eigentlich nur noch, weil es eine weitere sehr gute Option für die Vielzahl an Möglichkeiten aufzeigt, die man bei dieser stolzen Minuten- und Liedzahl gehabt hätte, aber nicht genutzt hat. Schade.
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