Rezet - Civic Nightmares

Rezet - Civic Nightmares
Thrash Heavy Metal
erschienen am 30.03.2012 bei Twilight
dauert 50:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Quest
2. Combat Shock
3. Out for Blood
4. Charity (The Preacher)
5. Full Throttle
6. Visions from Beyond
7. Gargantua
8. Rezet to Zero
9. Black Convent
10. The Terror Strikes Back

Die Bloodchamber meint:

Nein, ein richtiger Neustart ist es nicht, aber REZET drehen die Uhr ein gutes Stück zurück. Um genau zu sein in etwa 30 Jahre. Denn hier regieren die 80er und alles, was damals angesagt war. Ja ja, die gute alte Zeit, als die Frisuren noch dauergewellt, die Tonabnehmer noch passiv und die Hosen noch Spandex waren. Musikalisch war diese Zeit ja ein Fest, zumindest für die Freunde zünftiger Gitarrenklänge. Und wo wir grad bei Gitarren sind, die gibt’s nämlich bei REZET in Massen und damit ist auch schon die größte Stärke ihres Albums "Civic Nightmares" benannt. Das Teil beweist eine enorme Spielfreude und wartet mit so manchem guten Riff auf, das Laune und Lust auf mehr macht.

REZET bewegen sich als verhältnismäßig junge Band irgendwo zwischen solchen Retro-Stars wie SKULL FIST auf der einen Seite und WARBRINGER auf der anderen. Jedoch muss man eine Einschränkung hinterher schieben. Sie schaffen es weder die zwingenden Melodien der erstgenannten zu schreiben, noch die rohe Energie letzterer zu entfesseln. REZET hängen irgendwo dazwischen mit einer Mischung aus frühem Thrash und Heavy Metal. Und gerade da, wo sie einmal ein wenig den Knüppel aus dem Sack lassen, zeigt sich das Album von seiner stärksten Seite. "Combat Shock", das ein wenig ans Debüt von METALLICA erinnert, ist ohne jeden Zweifel das beste Stück auf dem Silberling. Der Rest erreicht an keiner Stelle dieses pointierte Songwriting.

Auch wenn die Riffs immer wieder zünden, merkt man "Civic Nightmares" an, dass ein guter Song aus mehr bestehen muss. Die Sangeskunst von Ricky Wagner ist durchaus zweckdienlich, doch zu oft hören sich die Gesangslinien ähnlich bis fast gleich an. Das machen andere einfach besser. Ein schlechtes Album ist "Civic Nightmares" auf keinen Fall. Aber eben auch kein richtig gutes. Mein Wunsch für die Zukunft wäre eine klare Entscheidung: Mehr Melodie und mehr Gänsehautmomente oder einfach ein wenig mehr gekonnt auf die Zwölf.
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