Domain - Last Days Of Utopia

Domain - Last Days Of Utopia
Melodic Metal
erschienen am 07.02.2005 bei SPV
dauert 51:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Harbour Of Hope
2. A New Beginning
3. On Stormy Seas
4. The Shores Of Utopia
5. Ocean Paradise
6. The Beauty Of Love
7. The Great Rebellion
8. Endless Rain
9. Last Days Of Utopia
10. Underneath The Blue
11. Left Alone

Die Bloodchamber meint:

Holla die Waldfee – da rumpelt doch etwas Großes auf mich zu!, dachte ich, als ich die Platte von Domain das erste Mal hörte. Starke Melodien, kraftvolle Riffs, hämmerndes Schlagzeug und ein nicht zu penetrant eingespieltes Keyboard, das hört man doch gerne! Zudem kommt, dass die Band, die seit 1986 existiert, allerdings eine Pause von 1992-2001 einlegte, mit dem Opener „A new Beginning“ kräftig auf die Kacke haut. Der Song könnte auch gut auf einer Virgin Steele Oper stehen – und solche Worte bedeuten aus dem Mund von einem der größten Virgin Steele Fans ja schon etwas. Leider folgt auf den Opener etwas Ernüchterung, denn je öfter man das Material hört, ums lauer wird es. Nicht, dass die Musik grundlegend schlecht sei, aber um an der absoluten internationalen Spitze zu kratzen, sorry, dafür hat es (noch) nicht gereicht. Die Melodien sind zwar immer noch schön, die Gitarrensoli vielleicht im Gros etwas zu flott für meinen Geschmack, aber das ist kinkerlitz, denn so was entscheidet jeder für sich. Es fehlt leider nur an packenden Momenten, wie es im Chorus des Opener geschieht. „Ocean’s Paradise“ geht nochmals in diese Richtung, allerdings fällt hier der sehr schlechte Sound der Snare Drum auf – gerade bei dem Anfang dachte ich, Schlagzeuger Stefan Köllner spiele auf zwei verschiedenen Becken. Leider klingt bei dem, von der Songstruktur guten Stück, die Stimme von Carsten „Lizard“ Schulz etwas neben der Spur. Mit „The Beauty of Love“ steht noch eine große Ballade im Stile der 80er an, abschließend ist „Last Days of Utopia“ noch zu erwähnen, denn der Song prischt ganz ordentlich nach vorne los. Aber was genau hört man denn nun auf „Last Days of Utopia“? Ich würde sagen, melodischen Metal mit einer sehr epischen Note – viele Chorusse, starke Gesangsmelodien und sehr eingängige Riffs. Die Songs sind zwar teilweise nicht die Überflieger, das Gesamtwerk an sich ist aber sehr stimmig und weiß durchaus zu gefallen. Für ein Konzeptalbum hätte ich mir allerdings noch einen besser erkennbaren roten Faden als nur die Vokabel „Utopia“ erhofft – die Story wird aus den Liedern nicht so ganz schlüssig erkennbar. Die Produktion ist – bis auf das Schlagzeug – sehr ordentlich geworden, hier gibt’s nix zu meckern. Laut Info kommt die Platte, die seit dem 07.02.05 im Laden steht, auch als Limited Doppel-CD auf den Markt, wo Remixe von „A New Beginning“, „Endless Rain“, „Left Alone“ und „Caught in the Flame“ sowie der Bonustrack „Head over Water“ und ein Videoclip zu „Endless Rain“ drauf gebrannt sind. Komisch, der Song „Endless Rain“ ist zwar sicherlich gut, gehört meiner Meinung nach aber nicht zu den Highlights der Platte.

Fazit: Viel Kritik von meiner Seite, dennoch ist „Last Days of Utopia“ eine bärenstarke Platte aus den deutschen Landen. Da es in Richtung der Virgin Steele Releases „Marriage of Heaven and Hell“ geht und mit überzeugender Leistung glänzt, kann ich die Platte jedem Fan von epischem Melodic Metal oder gar Metal Opern durchaus empfehlen. 8 Punkte.
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