Voices Of Decay - Doing Maximum (EP)

Voices Of Decay - Doing Maximum (EP)
Black Gothic Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 23:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Breaking The Circle
2. Shivering Blackness
3. In A Web
4. Ghostfog

Die Bloodchamber meint:

Es ist sicherlich frustrierend für eine noch recht junge Band, wenn sie vertraglich an eine Plattenfirma gebunden ist, die ihr nicht mehr die erforderliche Aufmerksamkeit zukommen lassen kann. So geschehen im Falle der Südtiroler Band VOICES OF DECAY, die nach ihrem Debütalbum „Nocturnal Domain“ im Jahre 2000 erst einmal ein wenig kürzer trat. 5 Jahre später dann melden sie sich nun guter Hoffnung mit einem Demo zurück, das um die Gunst des Publikums und der Labels kämpfen soll.
Sicherlich haben sie mit Lukas einen Joker an Bord, da der Gitarrist zwischenzeitlich bei den populären Landsmännern von GRAVEWORM eingestiegen ist, und dort einen nicht unwesentlichen Platz eingenommen hat. Aber dennoch empfinde ich das etwas übertriebene Herumreiten auf dieser Tatsache schon fast ein wenig abschreckend. Sich allein auf diversen Namen auszuruhen, bringt einer Band in den wenigsten Fällen nach vorn. Aber was soll’s, wenn sie den Vergleich haben wollen, dann bekommen sie ihn auch.
Rein stilistisch nehmen sich beide Bands nämlich nicht allzu viel. Einen melodischen Grundton, jede Menge Keyboards im Background, recht einfache Riffs und einen markanten Grunzgesang findet man jeweils auf beiden Seiten der Waagschale. Und obwohl sich gerade die Sänger doch nicht unerheblich unterscheiden, könnte man VOICES OF DECAY durchaus als jugendlichen Klon ihrer Vorbilder ansehen. Noch ein wenig grün hinter den Ohren und manchmal ein wenig übers Ziel hinaus schießend, beweisen die 5 Jungs jede Menge Herzblut und das grundsätzlich Vorhandensein eines Gespürs für eingängige und spannende Songs. Kleinigkeiten wie manchmal poltende Drums („Breaking The Circle“) oder sich ein paar Mal zu oft wiederholende Keyboardpassagen („Shivering Blackness“) verzeiht man der Band durchaus, da ihnen die etwas rohere und weniger epische Ausrichtung recht gut zu Gesichte steht.
Jedoch haben sie im Direktvergleich der Erfahrung und Professionalität der Grabwürmer nichts wirklich Ebenbürtiges entgegenzusetzen und ziehen dort einfach den Kürzeren. Klar sind die schon länger im Geschäft, aber sie wollten diesen Vergleich ja selbst. Dennoch fühle ich mich von den vier Songs bestens unterhalten, und habe mich keine der rund 23 Minuten gelangweilt. Wenn die kleinen Ungereimtheiten noch ausgebessert werden, ein starkes Label die Band für sich entdeckt und eventuell ein neues Full Length Album dabei herausspringt, steht der süditalienischen Doppelherrschaft im melodischen Black/Gothic-Bereich nicht mehr viel im Wege.
-