Bei manchen Alben ist es wirklich sehr offensichtlich, welche Art des Metalls die Spielart der jeweiligen Bands darstellt. Wenn 2 der 5 Songs auf solche obskuren Namen wie „Dragonlord“ und „Metal God“ hören, kann man zumeist sicher sein, es nicht mit einer progressiven Alternative Rock-Band zu tun zu haben. Meist stecken – Achtung Klischee!!! – ein paar langhaarige Schweden oder gar Italiener hinter der Sache. Sick-U-R (klingt irgendwie nach Metal-Core) nun aber in die Nähe von Hammerfall und Rhapsody zu rücken, wäre eine Todsünde, klingt das selbstbetitelte Underground-Debüt der Deutschen doch eher von Bands wie Manilla Road beeinflusst. Schlagt mich, wenn ich mich irre! Manchmal erinnert mich das Material sogar an Sachen wie Medieval Steel, die laut Homepage – juhuuu – dieses Jahr wohl mit einem neuen Werk vorstellig werden, was auch an der ähnlich "weiblichen" Stimme des Sängers liegt ; vor allem der „Metal-Gott“ regiert mit wahrhaft epischer Hand und läd zum Worshippen ein.

Leider fällt der Song „Wasted Years“ (nein, kein Iron Maiden-Cover) etwas ab, was vor allem am nicht ganz so gelungenen Refrain liegt, der dieser Epic-Breitseite etwas die Qualität raubt, ansonsten aber mit einer gelungenen Breitwand beeindrucken kann. Mit anderen Worten: cooler Song, der aber in erwähntem Punkt etwas Feinschliff benötigt hätte.

Genauso sieht es beim nachfolgenden „Time“ aus, dessen Refrain einfach nervtötend ist und den Hörer zähneknirschend die Skip-Taste betätigen lässt.

Da der recht seltsame Rausschmeißer „Messiah“ leider auch nicht der absolute Über-Killer darstellt, bleibt abschließend festzustellen, dass mit den ersten beiden Songs ein Album überzeugend begonnen hat, aber mit den 3 anderen Tracks der positive Eindruck doch ziemlich getrübt wurde. Da dies jedoch die erste – übrigens sehr gut produzierte – Veröffentlichung ist, kann man hoffen, dass die Burschen bis zu ihrem nächsten Werk noch etwas an ihrem Songwriting arbeiten. Aber hier sind, so leid es mir für die Jungs tut, nicht mehr als 4 Punkte drin.