Dark Sky - Initium

Dark Sky - Initium
Melodic Metal
erschienen am 19.10.2012 bei Pure Legend Records
dauert 56:01 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Initium
2. The Vision
3. Food For A Million
4. Judas 1 - Dancing With The Devil
5. Last Supper
6. Gethsemane
7. I Swear
8. Lost In Confusion
9. Interludium
10. Judas 2 - Take My Life
11. You're Alive
12. The Rock
13. Shout It Out
14. Eternity

Die Bloodchamber meint:

Die Wurzeln von DARK SKY reichen zwar bis ins Jahr 1982 zurück, erst einige Jahre nach dem Neustart 1993 wurde jedoch das erste Album veröffentlicht, 1998 in Südostasien und 2000 in Europa. Seitdem sind die Rottweiler regelmäßig im Studio, so dass „Initium“ zwar ihr erstes Album bei Pure Legend Records ist, aber insgesamt schon das fünfte.

Geboten wird keyboardlastiger Melodic (Power) Metal, der gelegentlich mit einem Fuß im Hard Rock steht und auf Anhieb gut unterhält, obwohl die Gitarre im Sound oft wenig Land sieht gegenüber der Rhythmusabteilung und dem dauerpräsenten Keyboard. Bei manchen Skandinaviern und vielen Italienern würde letzteres zu akuter Käsevergiftung nicht nur bei Laktoseintoleranten führen, doch DARK SKY respektive ihr Tastenmann Claudio Nobile setzen das Instrument lieber bei der Melodieführung und kurzen Akzenten in Szene, während die daneben (natürlich) auch in gewissem Maß vorhandene Dauerberieselung angenehm zurückhaltend ausfällt und der Musik nicht zu viel Zucker in den Hintern bläst. Andererseits ist „Initium“ so melodisch ausgefallen, dass man diese Art des Keyboardeinsatzes auch als Notwendigkeit auffassen darf, da andernfalls jegliche metallische Härte auf der Strecke bleiben könnte.

Bei einem homogenen Album, auf dem die beschwingter rockenden Lieder einen etwas gefälligeren Eindruck machen als Balladen wie „I Swear“ (selbstverständlich KEIN Cover der ALL-4-ONE Schnulze) oder das tränendrüsige „Eternity“, gibt es nicht zwingend etwas hervorzuheben, wobei die beiden hymnisch angelegten „Judas“-Teile und das sehr eingängige „The Rock“ mit ziemlicher Sicherheit die mehrheitsfähigsten und livetauglichsten Lieder sind. Bei aller Gefälligkeit fehlt es „Initium“ jedoch im Gesamteindruck an hemmungsloser Begeisterungsfähigkeit, diesem alles verschlingenden Feuer, das ein tolles Power Metal Album selbst in die Hörgänge und Hirnwindungen von nihilistischen Doomstern und lebensmüden Blackies brennen kann. DARK SKY biegen in den entscheidenden Momenten eben nicht auf den Wow-Pfad ab, sondern bleiben bequem auf der breiten Ganz gut-Straße.

Wer auf die sanftere Seite von Neuzeit-HELLOWEEN abfährt, sollte auch wegen Frank Breuningers in raueren Momenten leicht an Andi Deris erinnernden Stimme der Band ebenso eine Chance geben wie Menschen, die Melodien gegenüber Power bevorzugen. Über den Status des Geheimtipps werden DARK SKY auch mit diesem Album aber eher nicht hinauskommen.
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