Supuration - Cu3e

Supuration - Cu3e
Progressive Death Metal
erschienen am 22.02.2013 bei Listenable Records
dauert 40:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Synergy Awakes
2. Introversion
3. The Disenthrall
4. Consumate
5. The Incongruents
6. The Delegation
7. Data Dance
8. The Flight
9. The Climax

Die Bloodchamber meint:

Manche Band taucht unvermittelt auf, springt auf einen Hype-Zug auf und entfacht sogar ein wenig Euphorie, nur um eben so schnell wieder in der Versenkung zu verschwinden wie sie das Tageslicht erblickte. Andere Bands hingegen verfolgen konsequent ihren eigenen Weg, haben auf Grund des mainstreamuntauglichen Umsetzens ihrer musikalischen Visionen aber leider kaum eine Chance, den Underground zu verlassen. Zu Letzteren kann man wohl auch die französische Combo SUPURATION zählen, von denen zumindest der Rezensent bisher kaum etwas gehört hat.

Dabei ist die Band bereits seit 1990 im Geschäft. Wenn man das denn überhaupt so nennen möchte bei einem Veröffentlichungszyklus von einem Album pro Dekade. Neben unzähligen EPs, Demos sowie Aufnahmen unter dem Banner des Nebenprojekts (oder vielleicht eher Hauptprojekt!?) S.U.P. ist das nun erschienene „Cu3e“ nämlich erst das dritte reguläre Studioalbum von SUPURATION. So macht man sich in diesem schnelllebigen Business natürlich kaum einen Namen. Zu allem Überfluss lassen sich auch nur schwer Vergleiche ziehen – mit Genrevorreitern wie DEATH oder OPETH haben sie jedenfalls nicht viel mehr gemein als das Etikett Progressive Death Metal. Am ehesten lassen sich noch Parallelen zu ihren Landsmännern von GOJIRA ziehen, doch auch dieser Vergleich hinkt. Eine Zielgruppe ist dementsprechend schwer zu definieren.

Düster kommt der „Cu3e“ daher, und oft auch schleppend. An Tempowechseln mangelt es dem Album jedoch nicht, SUPURATION erhöhen auch gerne mal die Geschwindigkeit. Dabei mag es die Rhythmusfraktion eher geradlinig denn vertrackt, und auch die Gitarrenarbeit ist nicht übertrieben frickelig, so dass der Hörer nie überfordert wird. Leicht zu konsumieren ist der „Cu3e“ trotzdem selten, dafür ist das Songwriting dann doch zu unkonventionell und die Stimmung zu düster. Lediglich in der Mitte des Albums hat man mit „Consumate“ und „The Incongruents“ so etwas wie zwei kleine Hits platziert, der große Rest des Albums möchte schon etwas härter erarbeitet werden. Nur in „Introversion“ übertreiben es SUPURATION plötzlich mit einer eingängigen, aber arg repetitiven Gitarrenmelodie. Doch die positiven Momente überwiegen diese Schwächen durchaus. Besonders die starken, tiefen Growls wissen zu überzeugen, wohingegen die Clean Vocals nicht der Weisheit letzter Schluss sind, dafür aber eine willkommene Abwechslung ins Spiel bringen.

Nicht selten gehen Bands aus Frankreich einen etwas anderen Weg, der sie in punkto Eigenständigkeit erfreulich von der internationalen Konkurrenz abhebt. Ein wirklich widerspenstiges Album legen uns SUPURATION mit „Cu3e“ zwar nicht vor, es schmiegt sich aber auch nicht so an seine Hörer an wie die Großtaten einiger ihrer Landsmänner. Nicht zuletzt deshalb werden sie den Musikmarkt kaum im Sturm erobern, weshalb „Cu3e“ eher etwas für Liebhaber ist. Interessierte schauen hier mal vorbei.
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