Einsamtod - Einsamtod

Einsamtod - Einsamtod
Black Metal
erschienen in 2012 bei EZ Produktionen
dauert 52:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Freezing End
2. A Vision Of Ancient Sorrow
3. Dying Shadows
4. Journey Through A Land Forlorn
5. Endless Pain (Night's Fall)

Die Bloodchamber meint:

Was zur Hölle ist eigentlich in Osteuropa los? - Nachdem schon FURIA mit ihrer letzten Scheibe an der Wiederauferstehung der vergessen geglaubten Rasierapparatproduktion gearbeitet haben, legen die Slowaken EINSAMTOD mit ihrem selbstbetitelten Debüt noch ein paar Kohlen nach. Die 50+ Minuten sind soundtechnisch eine absolute Zumutung, schneidend im unrühmlichsten Sinne und dermaßen in Richtung Mitten/ Höhen übersteuert, dass einem trotz überaus gefälliger Aufmachung schnell die Lust vergeht.

Wenig hilfreich ist in diesem Zusammenhang auch die kompositorische Einfallslosigkeit, die maximal ob ihrer Dreistigkeit staunen macht: Abgesehen von minimalen DSBM-Verzierungen haben EINSAMTOD nämlich den SETHERIAL-Erstling „Nord…“ 1:1 auf ´nem slowakischen Vierspurrekorder eingespielt und verkaufen das Ganze nun als ihr eigenes Werk.
Dabei könnten ausnahmslos alle Stilmittel – von den schneidenden Riffs, über die garstigen Vocals, bis hin zu den immer wieder in den Eissturm eingeflochtenen Akustikgitaren – in vorliegender Form direkt vom 1996er Monsterdebüt aus Schweden stammen, plus ein wenig „1000 Lakes“-Atmo im quasi-instrumentalen „Journey…“. Ehrensache, dass auch die Songlängen zwischen 9 und 14 Minuten in etwa hinkommen und das Covermotiv der verschneiten Wälder leicht abgewandelt aufgegriffen wird.
Sicher, in gewisser Hinsicht mag all das schwarzmetallisches Kulturgut und somit Allgemeinplatz sein – in dieser geballten Form hingegen finde ich die Parallelen fast schon ärgerlich.

Wer eine Variation von SETHERIALs „Nord…“ in deutlich (!) schlechterem Soundgewand benötigt, wird mit „Einsamtod“ vielleicht glücklich, denn handwerklich leisten sich die beiden Protagonisten keine groben Schnitzer. Das unanbietbare Klangbild jedoch und der simple Umstand, dass es das Album seit knapp 17 Jahren in richtig gut gibt, nimmt dieser Veröffentlichung letzten Endes eine Menge Wind aus den Segeln.
Die ganz Trven hören vorher wenigstens rein, ansonsten bleibt ORLOGs kongeniales „Elysion“ bis auf weiteres die unangefochtene Referenz in Sachen atmosphärische SETHERIAL-Nachfolge.
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