Memory Garden - Doomain

Memory Garden - Doomain
Doom Power Metal
erschienen am 12.04.2013 bei Metal Blade Records
dauert 44:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Evangelist
2. Latent Lunacy
3. Daughters Of The Sea
4. Barren Lands
5. Violate
6. Doomain
7. The King Of The Dead
8. A Diabolical Mind
9. Misfortune

Die Bloodchamber meint:

Doom Power Metal – als ich diese Stilbezeichnung las, wurde ich erst einmal stutzig, sind das doch zumindest sowohl von der Geschwindigkeit als auch tendenziell von der Stimmung her nicht gerade zwei Subgenres, deren Kombination sich aufdrängt. Doch was MEMORY GARDEN ihren Hörern auf ihrem neuen Album „Doomain“ präsentieren, lässt sich so tatsächlich ganz adäquat schubladisieren.

Trotz des Albumtitels scheint die Domäne der Schweden nämlich zumindest nicht der reine Doom zu sein. Dafür begeben sie sich viel zu gerne in genreuntypische Uptempo-Gefilde. Bereits der Opener „The Evangelist“ sägt so ordentlich los, dass man glatt auf die Idee kommen könnte, hier sei eine Death Metal-Combo am Werk. In den Strophen entwickelt sich daraus jedoch ein massiver Stampfer, der so richtig schwerfällig nur im längeren Soloteil wird. Doch nicht nur bisweilen das Songwriting, auch die klare, kraftvolle Stimme Stefan Berglunds würde einer Power Metal-Band gut zu Gesicht stehen. Er alleine ist zwar schon ziemlich ausdrucksstark, nichtsdestotrotz wird er mal von den „Daughters Of The Sea“, mal von kratzigen Growls („Barren Lands“) gewinnbringend unterstützt. So wird nicht alleine durch die variable Rhythmus-Fraktion, die immer mal wieder das Tempo verschärft („Violate & Create“, „The King Of The Dead“), Abwechslung ins Spiel gebracht.

Mit dieser Stilmixtur laufen MEMORY GARDEN natürlich durchaus Gefahr, dem Kitsch anheimzufallen. Erfreulicherweise tappen die Schweden aber nicht in diese Falle und verhindern einerseits das Versinken in wehleidige Doom-Trauer, bauen andererseits aber auch keine allzu fröhlichen Power Metal-Melodien ein. Die Mischung stimmt also, einzig ein sich sofort ins Hirn bohrender Hit fehlt „Doomain“ so ein wenig. Gefällig sind die meisten Refrains, einen richtigen Knaller kann man jedoch nicht ausmachen. Dafür bewegen die Songs sich auf einem durchgehend hohen Niveau, nach unten hin fällt lediglich das etwas unspannend aus dem Album geleitende Instrumental „Misfortune“ ab.

Unterm Strich liefern MEMORY GARDEN mit „Doomain“ ein ziemlich gutes Album ab, das Traditionalisten, die es weder so richtig zäh, noch übertrieben schnell brauchen, definitiv mal anchecken sollten. Hörproben gibt es hier und hier.
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