The Monolith Deathcult - Tetragrammaton

The Monolith Deathcult - Tetragrammaton
Death Metal
erschienen am 10.05.2013 bei Season Of Mist
dauert 59:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gods Amongst Insects
2. Human Wave Attack
3. Drugs, Thugs & Machetes
4. Todesnacht Von Stammheim
5. S.A.D.M. (Supreme Avantgarde Death Metal)
6. Qasr Al-Nihaya
7. Aslimu!!!

Die Bloodchamber meint:

Oh mann, diese Stimme! Der Typ könnte glatt fünf Stunden aus dem Telefonbuch vorlesen und ich würde immer noch vollkommen entzückt mit verdrehten Augen in der Ecke liegen. Ja, ich gebe zu, ich bin verliebt, seit ich die Intros von "Human Wave Attack" und "S.A.D.M" gehört habe. Möglicherweise beeinflusst das ein wenig den Eindruck, den ich von Rest von "Tetragrammaton", dem dritten Album von THE MONOLITH DEATHCULT habe.
Denn teilweise geht es schon arg stumpf und minimalistisch zu, wenn die Holländer zum Angriff blasen. "Todesnacht von Stammheim" zum Beispiel mit seinen deutschen RAMMSTEINesken Lyrics und ebenso plakativ stampfendem Marsch-Rhythmus oder das taktmäßig eher schlichte "Human Wave Attack" sollte mich normalerweise eigentlich abschrecken. Überhaupt wird auf dem Album viel gestampft, ordentlich geholzt und fett geböllert, teils auch elektronisch unterstützt. Dennoch, so richtig abwertend fällt dies eigentlich erst auf, wenn man versucht, die Musik zu analysieren. Lässt man sie einfach auf sich wirken, bringt irgendein vermutlich genetisch verankerter Reflex die Gliedmaßen zum wippen.

Ein weiterer Punkt dürfte aber auch die Unbekümmertheit der Holländer sein, mit der sie ihre brachialen Botschaften an dem Mann bringen. Scheiß auf Genregrenzen. Death, Grind, Industrial, Symphonic, Black oder Doom, alles findet irgendwo seinen Platz auf "Tetragrammaton". Egal ob aus der deutschen Geschichte, Südamerika oder dem Naher Osten, von überall her schwärmten die Einflüsse der Gewalt auf dieses Album, lange suchen muss man danach ja nirgends.
Grundsätzlich lässt sich THE MONOLITH DEATHCULT zwar als Death Metal Band bezeichnen, die vielen, fast schon avantgardistischen Zusatzelemente verleihen ihnen aber eine ganz besondere Ausstrahlung. Die anfangs erdrückende Fülle an Effekten, Samples, Richtungswechseln und Stimmungen sorgt, nachdem man die ersten Durchläufe überstanden hat, jedes Mal für ein neues Erlebnis. Dem Rhythmus im Dicke-Hose-Soundgewand jedoch, welcher sich stets als roter Faden durchs Geschehen wurschtelt, kann man stets problemlos folgen, selbst wenn die Geschwindigkeit nach oben geht. Diese packende Melange aus Wiedererkennung und Abwechslungsreichtum findet man selten. Und ich bin froh, "Tetragrammaton" gefunden zu haben. Ich sagte ja, ich bin verliebt.
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