Grandexit - The Dead Justifies The Means

Grandexit - The Dead Justifies The Means
Progressive Death Thrash Metal
erschienen am 05.07.2013 bei Lifeforce Records
dauert 38:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Striven
2. Lost At Sea
3. Judgement Of The Wicked
4. Buried
5. Kingdom Of Emptiness
6. Box Of Glass
7. Genetic Greed
8. Obstacle Run
9. Are You Even Alive?
10. The Superior Arrival

Die Bloodchamber meint:

Kurios, wie lebhaft ein Death Thrash Album klingen kann, denn grundsätzlich pflegen GRANDEXIT diesen Stil auf „The Dead Justifies The Means“, dem zweiten Album der Truppe aus Västerås, Heimatort so unterschiedlicher Bands wie AXENSTAR, BOMBS OF HADES und CARNAL FORGE. Man möchte die Aussage aus dem Promoschreiben, dass die Band sich von ihrer Intuition leiten lässt, sofort unterschreiben, denn andernfalls wäre das Quintett wohl kaum auf die Idee gekommen, rüpelige und im entsprechenden Ton vorgetragene Attacken mit leicht progressiven Rockflächen und klarem Gesang, der fast bis in klassische Metalsphären reicht, zu kreuzen.

Entscheidend für das Gelingen ist, dass GRANDEXIT mutig all ihre Ideen und Stile auf geringem Raum verdichten. Die Resultate sind demzufolge nicht immer auf dem hohen Niveau von abenteuerlichen Überraschungshits wie „Judgment Of The Wicked“ und „Buried“, weil die Band sich selbst manchmal ein wenig zu viel Zeit zum Nachdenken lässt. Das führt zu Spannungsschwankungen („Box Of Glass“) und einem einzigen, dem zahnlosen Refrain geschuldeten Fehlzünder („The Superior Arrival“) . Ein seltsamer Nebeneffekt des funktionierenden Rezepts der sich drastisch unterscheidenden Merkmale ist, dass man selbst nach einigen Durchläufen noch überrascht wird – nicht, weil man etwas vorher nicht bemerkt hat, sondern weil der eine andere Fortsetzung erwartende, alte Affe Gewohnheit es noch Sekunden zuvor anders eingeflüstert hat. „Kingdom Of Emptiness“ oder „Obstacle Run“ gehören zu dieser Wundertütenkategorie, während am anderen Ende der Skala „Buried At Sea“ wohl am ehesten klassischen Death Thrash Erwartungen entspricht.

Auf dem Euroblast waren GRANDEXIT leider nicht in der Lage, das live in dieser Form zu reproduzieren, vor allem weil auf den Großteil des Klargesangs verzichtet wurde. Falls die Schweden den inzwischen eingeschlagenen Weg weiter mutig fortsetzen, sieht das in Zukunft womöglich anders aus. Der Hoffnung, dass der aktuelle Bandname – es ist der vierte in vierzehn Jahren – Bestand hat und damit weiterhin der Abenteuerlust gefrönt wird, sei hiermit Ausdruck verliehen, denn genau diese Abenteuerlust kann unsere, sich in vielen Genres doch oft im gleichen Sud suhlende Szene brauchen auf dem Weg zu neuen, spannenden Ufern.
-