Newsted - Heavy Metal Music

Newsted - Heavy Metal Music
Thrash Metal
erschienen am 02.08.2013
dauert 56:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Heroic Dose
2. Soldierhead
3. ...As The Crow Flies
4. Ampossible
5. Long Time Dead
6. Above All
7. King Of The Underdogs
8. Nocturnus
9. Twisted Tail Of The Comet
10. Kindevillusion
11. Futureality

Die Bloodchamber meint:

Fünf Jahre nach dem offiziellen Ausscheiden bei VOIVOD, zwölf Jahre nach dem Abschied von METALLICA und gewaltige 27 Jahre nach dem Ende seiner Zeit bei FLOTSAM AND JETSAM hat Jason Newsted sich zum 50. Geburtstag eine neue Band geschenkt, mit der er ins (metallische) Musikgeschäft zurückkehrt. Getauft ist sie auf seinen Nachnamen, um nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit mögliche Rechtsstreitigkeiten bereits im Keim zu ersticken. Allerdings hätte dem ebenso bodenständig wie begeisterungsfähig wirkenden Jason diesen Kniff wohl auch sonst kaum jemand übel genommen, zumal von den anderen Bandmitgliedern einzig STAINDs Mike Mushok bisher überregional aufgefallen ist.

Während die basische Sprache der „Metal“ EP sowie des Albums einen angenehm aufs Wesentliche reduzierten ersten Eindruck macht, ernüchtert der vergleichbar basische Sound schnell, weil er den möglichen Aufregungsfaktor der Lieder von Beginn an und im Wortsinn eindämmt. Wir fallen zwar, auch wegen dem auf Augenhöhe zum Rest produzierten Gesang, immerhin nicht in die weiche Watte der letzten ANNIHILATOR Scheiben, doch hätte es „Heavy Metal Music“ mehr als gut getan, speziell den Gitarren mehr Biss zu verpassen, weil zwischen einzelnen (modernen) METALLICA Riffs, ein wenig TESTAMENT light („Long Time Dead“) und einem Ausflug in Richtung SAVATAGE-Atmosphäre („Nocturnus“) ziemliche Leisetreterei auf mittelschnellen Sohlen dominiert. Nur selten wird ein Spannungsbogen aufgebaut, den man mitgehen möchte, und selbst dann sabotieren NEWSTED gelungene Ideen wie in „King Of The Underdogs“ noch mit dem ständig ausufernden Suhlen im Midtempo.

Addiert man dazu die kaum jemals über ein „solide“ hinausgehende und mit „unauffällig“ wohl am treffendsten beschriebene Gesangsperformance von Jason Newsted und den Totalausfall „Above All“, bei dem ein Präpositionsfehler vorliegen muss, kommt am Ende ein Album heraus, das mehr vom Namen und der Historie des Bandleaders als von Begeisterungsfähigkeit für „Heavy Metal Music“ lebt. Selbst wenn das live anders aussehen sollte, weiß ich absolut nicht, wen NEWSTED in dieser Form mit ihrem Debüt hinter dem Ofen hervorlocken wollen.
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