Mystic Forest - Romances

Mystic Forest - Romances
Melodic Black Metal
erschienen in 2004
dauert 42:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Coupable De Tous Les Peches
2. Cette Rose Que Tend La Mort
3. Dans Le Couloir De Vice
4. Une Ronde Dans Les Ruines
5. Soumis A Ces Lianes
6. Supplice Raffine
7. Si Le Bois Pouvait Parler...
8. Romances
9. Un Dernier Supplice

Die Bloodchamber meint:

Was haben Frédéric Chopin und Claude Debussy gemeinsam? Sie haben alle Klaviermusik geschrieben? Ja, ist richtig. Und was noch? Sie tauchen allesamt auf dieser CD auf. Also hat man es hier mit dieser CD also im wahrsten Sinne des Wortes mit klassischem Black-Metal zu tun.
Die drei Franzosen wenden sich mit ihrer Interprätation des schwarzen Musikstils fast ausschließlich der französischen Romantic und deren doch eher melancholischen Seite zu. Das die Texte in der Sprache unserer westlichen Nachbarn gehalten ist, verwundert demnach also nicht. Um nochmal auf die oben erwähnten Komponisten zurückzukommen: Was machen die jetzt also auf diesem Album? Die CD nennt sich ja nun "Romances". Und wie diejenigen, die sich im Sektor der klassischen Musik auskennen, wissen sollten, ist eine Romance eine lyrische Dichtung für Klavier. Und auf eben diesen sind die Stücke von Mystic Forest aufgebaut worden. Das bedeutet also, daß der Kopf der Truppe, Stefan Kozak, sich einigen Romanzen angenommen hat, diese umgearbeitet und mit eigenen Kompositionen angereichert hat.
Und? Funktiniert das? Ich würde das mal mit einem ganz eindeutigem Jain beantworten! So interessant es auch immer ist, wenn zwischen Black-Metal oder Gothic-Metal Klängen klassische Klavierklänge ertönen oder den Übergang zum nächsten Stück einleiten, so nervig ist es dann über die gesamte Dauer der CD doch, da man sich nicht wirklich auf eine klare Linie einstellen kann.

Die Instrumente auf dieser CD wurden nur von Stefan Kozak eingespielt. Das hat natürlich den Vorteil, daß man merkt, daß es eine einheitliche Gangart zwischen den verschiedenen Instrumenten gibt. Doch ist das auch gleichzeitig ein Nachteil, da man musikalische Eingaben von anderen Musikern vermisst. Ein bisschen weniger instrumentaler Egoismus würde der Musik gut tun.Der zweite männliche Part von Mystic Fields, Baalberith, hat lediglich die Texte beigesteuert.

Und dann ist da noch Claire Guilliot, die für die weibliche Stimmlage und für die Unterstützung der romantischen Seite dieser CD zuständig ist. Claire hat eine wunderschöne klare Stimme, wie es bei den momentanen Gothic-Metal Einspielungen häufig vorkommt, ohne sich aber dabei in den Vordergrund zu drängen und der Musik das Heft aus der Hand zu nehmen. Die Stimme von Stefan ist gut, aber nicht sonderlich außergewöhnlich, harmoniert aber gut zum weiblichen Part.

Anzumerken bliebe da noch das Cover-Design. Durchweg mit, teils morbiden, erotischen Fotogafien aus der Jahrhundertwende unterlegt, fügt sich das ganze zu einem einheitlichen Teil zusammen.
Die Produktion der CD ist ordentlich geraten, ohne nennenswerte Höhen oder Tiefen. "Romances" ist ein durchweg eigenständiges Album geworden, das ich so noch nicht gehört habe. Wie gesagt, ein wenig mehr Abwechslung in der Instrumentierung und nicht alles auf fremden Stücken aufgebaut, dann wäre diesem Album sicherlich eine wesentlich höhere Wertung zu Teil geworden. So langt es aber nur für 7,5 Punkte, allerdings mit der Tendenz nach oben.
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