Hybrid - Angst

Hybrid - Angst
Progressive Death Metal
erschienen am 15.05.2013 bei Deepsend Records
dauert 34:27 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Flesh Fusion Threshold
2. Enter The Void
3. Collapse To None
4. Self-Implosion
5. Cuando El Destino Nos Alcance
6. Angst-Ridden Inertia
7. Doomed To Failure

Die Bloodchamber meint:

Technical Death Metal aus Deutschland? Falsch gedacht! Mit „Angst“ als Albumtitel können einen die Spanier ganz schön verwirren. Dies ist mittlerweile ihr zweites Album und enthält viele verschiedene Elemente, darunter Death Metal, Mathcore und natürlich viel Progressive Metal. Nennen wir es der Einfachheit halber technischen Death Metal.

Ein wenig PANZERBALLETT, ein klein wenig BENEATH THE MASSACRE und ganz viel DYING FETUS. Hört sich nach einer ziemlich erschreckenden Mischung an, und es sei vorweg erwähnt, dass die Struktur hinter HYBRID nicht leicht erkennbar ist, sofern überhaupt eine vorhanden ist. Es gleicht eher einer Wolke höchstmöglicher Dichte musikalischer Entropie, die sich in den vielen seichten Momenten zwischen Blastbeats und Screams scheinbar zufällig zu einer energetisch günstigen Struktur zusammengesetzt hat, und dadurch einen Klang erzeugt, der im starken Kontrast zu dem vorher Gehörten steht und mit seiner Ruhe und Durchdachtheit ein gegensätzliches Gebilde formt. Der Schwerpunkt von „Angst“ liegt dabei nicht auf komplexen Instrumentalläufen, sondern viel mehr auf der Rhythmik, die nahezu unbeschreiblich vielseitig daherkommt. In nur etwas mehr als 35 Minuten schaffen es die Spanier quasi alle erdenklichen Formen und Möglichkeiten der kombinierbaren Musikelemente zu kreuzen und wiederzugeben. Fast schon wie ein Künstler, der nur durch verschiedene Farbkleckse auf der Leinwand ein Kunstwerk formen kann. Man sollte sich von diesen Beschreibungen aber keinesfalls abschrecken lassen. Es gibt viele Verschnaufpausen, die einen das vorher Gehörte verarbeiten lassen. Mit dabei sind auch einige Samples à la DEEDS OF FLESH, die nicht nur in der gleichen Art und Weise eingebaut werden, sondern wie zum Beispiel in „Enter The Void“ auch genauso das Thema SciFi mit Technical Death Metal verbinden. Spannungsgeladen und leicht futuristisch angehaucht weiß man nie wohin die Reise geht. Doch das diese Reise im geordneten Chaos erscheint, ist dabei selbstverständlich.

35 Minuten erscheint mir für dieses Album eine passende Laufzeit zu sein. Mehr würde den Hörer überfordern und weniger würde ihn ratlos zurücklassen. Doch auch im scheinbar perfekten Mittel muss man leider feststellen, dass vor lauter Chaos die Ordnung etwas vernachlässigt wurde. Im Dunst der tausend verschiedenen Elemente ergibt sich zwar immer der nötige Halt für den Hörer, viele nichtssagende Fetzen bleiben dabei aber auch immer zurück.
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