Teräsbetoni - Metallitotuus

Teräsbetoni - Metallitotuus
True Metal
erschienen am 25.07.2005 bei Warner Music
dauert 50:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Teräsbetoni
2. Älä Kerro Meille
3. Taivas Lyö Tulta
4. Vahva Kuin Metalli
5. Silmä Silmästä
6. Metallisydän
7. Orjatar
8. Tuonelaan
9. Metallitotuus
10. Voittamaton
11. Teräksen Varjo
12. Maljanne Nostakaa

Die Bloodchamber meint:

Mit Teräsbetoni's Debüt liegt eine Platte vor mir, die es im Heimatland der Bande – in Finnland – bereits in die Charts geschafft hat – Herzlichen Glückwunsch dazu! Allerdings musste ich mich beim Genuss der Scheiblette erst mal herzlich kugeln und das liegt zugegebenermassen nicht nur an genau den finnischen Lyrics, die diesen Erfolg wohl erst möglich gemacht haben.
Im Prinzip wird auf „Metallitotuus“ darüber hinaus nämlich nichts anderes als eine 1:1-Kopie von Manowar geboten, was denn auch gleich im ersten Song soweit geht, die Songstrukturen der Amis bis ins kleinste zu kopieren: Strophe, Refrain, Strophe, Refrain, Lead, Akkustikbreak, Refrain = „Power of thy Sword“ bzw. „Warriors...“ und ein paar andere. Auch Warriorshouts und die charakteristischen Adams-Schreie fehlen nicht und da die Instrumentierung des ganzen Mummenschanz' entsprechend simpel ausfällt, sollte bei einem Konzert keiner der Musiker übermässig ins Schwitzen geraten. Nur dem Sänger wird bei der ein oder anderen The Darkness-artigen Einlage wohl mal etwas wärmer im Schlüpfer...
Das heisst nun nicht etwa, dass Teräsbetoni kein Gefühl für eingängige Musik im 4/4-Takt hätten, ganz im Gegenteil!; nur sind die mit gereckter Faust intonierten Harmonien des gesamten Albums jedem Menschen mit halbwegs solidem Hintergrundwissen in Sachen elektrische Gitarrenmusik bereits hinlänglich bekannt – Frankenstein lässt grüssen.
Ich persönlich bevorzuge in einem solchen Fall ausserdem mir verständliche Plattitüden, was hier selbst mit abgedruckten Lyrics nicht zu bewerkstelligen ist – mag sich dem Finnen auch die Goldgrube der Schlachtenpoesie öffnen, für den Nichtfinnen (mich) ist die Luft spätestens nach dem fünften Durchlauf raus. Und was soll ich mit 'ner Saufplatte, die ich dann besoffen nicht mal mitgröhlen kann?
So bleiben im Grunde nicht viel mehr als 50 Minuten Metal für die Spassgesellschaft und im Geiste höre ich schon, wie genau die Leute, die Eläkeläiset oder JBO wegen auf Metalfeste fahren, das Ganze furchtbar witzig finden und mit den jungen Finnen eine neue Hintergrundbeschallung für's Saufen bejubeln, aber das geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei. Hier gibt's nichts neues, nichts, was man besser macht als andere, hier gibt's lediglich von Warner Music ordentlich produzierte und aufgemachte finnische Trinklieder in zeitgemässer Verhärtung und das ist mir schlicht zu wenig.
Da schlussendlich sogar das Bandfoto von Ensiferum geklaut wurde (manche sagen auch Thyrfing oder Moonsorrow), reicht es von meiner Seite für magere 5 Punkte.
Und was heisst eigentlich 'Wegtreten!' auf Finnisch?
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