Vanguard - Succumbra

Vanguard - Succumbra
Gothic Metal
erschienen am 21.06.2005 bei Armageddon Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Asylum
2. Forgive
3. Amoricide
4. Excarnation
5. Ephemeral
6. Bitheon
7. Homecoming
8. Nova
9. Wurmtod

Die Bloodchamber meint:

Ob der erste Platz des mittlerweile zur festen Institution gewordenen Metal-Battle-Wettbewerbs der ausschlaggebende Punkt für die Karriere der finnischen Formation VANGUARD gewesen ist, oder ob es die siebenköpfige Band auch ohne den ergatterten Major-Plattenvertrag zu Bekanntheit gebracht hätte, sei mal dahingestellt. Höchstwahrscheinlich hat dieser Contest den Einwicklungsprozess bis hin zum Debütalbum lediglich ein wenig beschleunigt, denn hinter VANGUARD verbirgt sich weitaus mehr als eine hochgepuschte Luftnummer.
Soweit wie die Plattenfirma würde ich zwar nicht gehen und von einem „noch nie zuvor da gewesenen Sound“ sprechen, denn die Mixtur aus dunklen Melodien, Metal-, Gothic- und Klassik-Elementen hat man durchaus das eine oder andere Mal bereits gehört, aber irgendwie entwickelt „Succumbra“ einen gewissen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Das gelungene Gebräu aus Grunz- und weiblichen Vocals setzt nicht unbedingt Akzente, wurde aber sehr geschickt und abwechslungsreich arrangiert. Besonders die zweistimmigen Parts, in denen der männliche Vokalist von seiner weiblichen Gegenspielerin im Background begeleitet wird, wissen zu gefallen. Aber hauptsächlich zeichnen sich die 9 Songs durch ihre starke Dynamik und Variabilität aus.
Größtenteils im Midtempo unterwegs, drosseln oder steigern die Songs an den richtigen Stellen stets das Tempo, und minimieren somit das Langeweile-Risiko. Trotz durchgängig vorhandener Cello und Piano-Parts, ist deren Einsatz wohldosiert und nimmt den Gitarren nicht die Arbeit weg. Vielmehr werden diese Klassik-Elemente wie zwei weitere Stimmen eingesetzt. Manchmal dezent im Hintergrund, dann wieder einen etwas ruhigeren Instrumentalteil anführend.
Man kann nicht wirklich aufs Papier bringen, was VANGUARD nun großartig anders machen als ihre musikalischen Kollegen, aber „Succumbra“ verbreitet bis auf den überflüssigen und langweiligen Abgang „Wurmtod“ diese angenehm melancholische Düsterstimmung wie sie wohl nur die Finnen kreieren können. Der Sound ist klasse, das Songwriting abwechslungsreich und auf einem stetig hohen Niveau. Also ich kann mich mit diesem Album sehr gut anfreunden, wenngleich man dafür natürlich auch die richtige Stimmung benötigt.
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