Chrome Division - Infernal Rock Eternal

Chrome Division - Infernal Rock Eternal
Rock'n'Roll
erschienen am 17.01.2014 bei Nuclear Blast
dauert 53:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Good Morning Riot (Instrumental)
2. Endless Nights
3. (She's) Hot Tonight
4. The Absinthe Voyage
5. Lady Of Perpetual Sorrow
6. The Moonshine Years
7. No Bet For Free
8. On The Run Again
9. Mistress In Madness
10. Reaper On The Hunt
11. You're Dead Now
12. ØL

Die Bloodchamber meint:

In Vorbereitung auf den Sommer ist dieses Album aus Norwegen keine schlechte Übung, denn erstaunlicherweise lässt sich dieses Land nicht nur auf Black Metal limitieren. Shagrath, seines Zeichens Fronter von DIMMU BORGIR, hat 2004 weitere Musiker um sich geschart und beschreitet seitdem mit CHROME DIVISION gänzlich andere Pfade. Ein paar Besetzungswechsel später erscheint im Januar 2014 das inzwischen vierte Album der Band. Da bereits „Booze , Broads And Beelzebub“ schwere Begeisterung bei mir ausgelöst hat und mehr oder weniger bis heute aufrecht erhalten konnte, war ich selbstredend auch auf „Infernal Rock Eternal“ gespannt.

Na klar, der Opener „Good Morning Riot“ täuscht mit seinem verträumten Gitarrenspiel, will vielleicht auf die falsche Fährte locken, das weiß doch jeder. Wer noch kein Bier in der Hand hat, hat genau jetzt Zeit zum Kühlschrank zu gehen, um diesen unhaltbaren Zustand zu ändern. Na ja, auch das erste richtige Lied ist nicht der wahre Jakob, wenn man CHROME DIVISION an ihrer eigenen (älteren) Vergangenheit bemisst. „(She’s) Hot Tonight“ versprüht da doch schon mehr Charme, auch wenn man immer mehr zu dem Schluss kommt, dass sich die Band nicht mehr nur dem dreckigen Rock’n’Roll zuwendet (man könnte fast meinen, sie wendet sich gar davon ab, aber dafür ist es noch zu früh), sondern dass die Herren auch ein Auge auf den Stoner Rock geworfen haben. Dieses Gefühl zieht sich bis zum sechsten Track durch und findet darin möglicherweise sogar seinen Höhepunkt. Anschließend beweisen die Musiker, dass sie sich deswegen oder auch trotzdem darauf verstehen, Lieder zu schreiben und zu spielen, die ganz gut in den Hintern treten können, obwohl man sehr oft das Gefühl hat, sie sitzen in ihrem aufgemotzten Chevy und kriegen es nicht hin, den Fuß von der Bremse zu nehmen und jenen ein Pedal weiter nach rechts zu hieven. Diese Behauptung kann man prima am Beispiel von „Reaper On The Hunt“ nachvollziehen und beim abschließenden Song (dem einzigen in ihrer Muttersprache und dem einzigen unter der Drei-Minuten-Grenze) zeigen sie fast alles von dem, was ich eigentlich von CHROME DIVISION erwarte.

Zugegeben, meine Erwartung an das Album war eine andere und wurde dementsprechend auch enttäuscht. Dennoch haben wir es hier wenn schon nicht mit einem erstklassigen, dann immer noch mit sehr bis recht gutem Album zu tun. Es hängt nur etwas davon ab, von welcher Seite aus man sich ihm nähert.
-