Near Death Condition - Evolving Towards Extinction

Near Death Condition - Evolving Towards Extinction
Death Metal
erschienen am 21.03.2014 bei Unique Leader Records
dauert 51:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Words Of Wisdom
2. Between The Dying And The Dead
3. Intelligent Design
4. Pandemic Of Ignorance
5. Praise The Lord Of Negation
6. The Anatomy Of Disgust
7. Anagamin
8. Evolving Towards Extinction
9. Vertigo
10. Communing With Emptiness
11. Nostalgia For Chaos

Die Bloodchamber meint:

Album Numero Drei von den Schweizern NEAR DEATH CONDITION erscheint verpackt unter einem Bild des brillanten Zdzisław Beksiński. Ich möchte mich nun aber nicht an der morbiden Einzigartigkeit des polnischen Künstlers ergötzen – beziehungsweise soll das nicht. Es geht um die Wurst, in diesem Fall um „Evolving Towards Extinction“, ein Brett von einem Album, das zwar nicht wirklich grenzgängerische Einzigartigkeit a la Beksiński verkörpert, ansprechend und schweißtreibend ist es aber allemal.

NDC hacken mit ihrem dritten Album nämlich ungefähr zwei Ster Holz pro Minute in Handarbeit vor die heimische Anlage. Da sie aber immer wieder das Tempo runterschrauben, um mal ein Riff oder die Hochgeschwindigkeit von vorher sacken zu lassen, erinnert der Sound nicht zuletzt an CANNIBAL CORPSE. Schon der Opener kündigt an, was "Between The Dying And The Dead" fortführt und "Nostalgia For Chaos" mit schickem Piano-Outro zu Ende führt: Die seltene Qualität, eine für die Abwechslung so wichtige atmosphärische Tiefe für die schreddernden Saiteninstrumente und den prustenden Takt zu erzeugen. Solche Avancen erinnern an FLESHGOD APOCALYPSE, doch nehmen NDC den Faden viel direkter wieder auf. Die 51 Minuten Laufzeit vergehen dabei wie im Flug, denn die Songs können einen alle bei der Stange halten. Dabei bleibt auch durchweg das ein oder andere Riff hängen, auch die Vocals mit dem tiefen Gegurre haben so ihre Momente. Für den zermalmenden Sound zeichnet sich wohl das Abmischen im Hertz-Studio verantwortlich. Das Resultat sind nüchterne, schnörkellose Arrangements, verpackt in seriöser Produktion. Der akustische Overkill gelingt in der Gesamtbetrachtung nicht bedingungslos, doch in so manchem Ohr mag der Funke vielleicht noch etwas intensiver überspringen.

Wie das sprichwörtliche Schweizer Uhrwerk ticken NDC ganz abgeklärt ihr drittes Scheibchen runter. Der Rezensent kennt die Vorgängerwerke leider nicht, kann daher die Prämisse mit dem uralten Spruch vom wichtigen dritten Album nicht einordnen. Aber es hat einen guten Flow und das Tonbild ist dynamisch und warm. Einzig die manchmal erzwungen wirkenden Soli der längeren Songs und einige Füller stören etwas, aber das macht das Kraut nicht fett.
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