Thyruz - Svik

Thyruz - Svik
Black Metal
erschienen am 01.04.2014 als Eigenproduktion
dauert 28:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Prodita 02:15
2. Dødsriket 04:01
3. The Final Holocaust 05:15
4. All Flesh 04:52
5. Svik 07:05
6. Darkness Illuminates All 04:47

Die Bloodchamber meint:

THYRUZ aus Norwegen liegen wahrlich nicht auf der faulen Haut, denn in ihrer 15jährigen Bandgeschichte können sie fünf Demos und mittlerweile drei Full-Length-Alben vorweisen. Die Pleite vom Twilight-Vertrieb hat die Jungs allerdings ganz schön getroffen und so stehen sie nach ihrem letzten Album ohne Label da. Das hält das Quintett aber nicht ab weiterzumachen. Nein, ihr musikalischer Enthusiasmus scheint sich gesteigert zu haben. Dass ihre Live-Gigs immer etwas Besonderes sind, hat sich bereits auch herumgesprochen. So sind sie gerngesehene Gäste in Russland, Holland und auch in ihrem Heimatland. In Deutschland gab es bisher erst vier Auftritte, was sich in diesem Jahr auf mindestens sechs erhöhen wird. So kann man sie auf dem diesjährigen In-Flammen-Open-Air sowie auf dem BMOA-Warm-Up sehen. Doch nun zu ihrem aktuellen Album.

Bereits das Intro „Prodita“ zeigt, wo es bei THYRUZ langgeht. Düster, ja schon apokalyptisch kommt es rüber. Gesprochene norwegische Worte, Samples und die unheilvollen Töne eines Instrumentes, das einem Cello nicht unähnlich ist und die Dunkelheit des Intros bestimmt. Nahtlos geht es zum zweiten Song „Dødsriket“ über. Und siehe da; THYRUZ klingen irgendwie erwachsener. Der Gesang von Hedin Varf hat sich wahrhaftig zum Positiven entwickelt. Die heiseren, gut verständlichen Vocals harmonieren unheimlich gut, mit den, für Black Metal-Verhältnisse, tiefer gestimmten Gitarren. Die Norweger reizen die einzelnen Songs nie bis zur Monotonie aus, sondern überraschen immer wieder mit Tempowechsel und geiler Melodie, trotz der teilweise dissonanten Gitarrenläufe. Der Bass wummert dazu und die Drums klingen zwar teilweise scheppernd, aber passen wunderbar zur Instrumentalisierung. Mal schleppend, mal Midtempo und immer wieder Blasts.
THYRUZ haben es einfach drauf, eine düstere, bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Die Texte, teils in Englisch, teils in ihrer Landessprache, behandeln natürlich die dunkle Seite, den Tod … , im Booklet leider schlecht zu entziffern, aber Hedin Varf bringt sie größtenteils verständlich rüber.
Der Titeltrack, der zugleich der längste Song des Albums ist, ist ein schleppender Track, der am düstersten von allen klingt. Teilweise kraftvolle Gitarrenwände, mordsmäßig geil gespielter Bass und ein Hedin Varf, die hier alle Breiten des extremen Gesangs ausnutzt.

THYRUZ sind Vollblutmusiker, das merkt man „Svik“ zu jedem Zeitpunkt an. Natürlich ist die Musik des Fünfers nicht innovativ, aber das erwartet man bei Oldschool Black Metal auch nicht wirklich. Wer auf bombastische Keyboards steht, der sollte THYRUZ meiden, denn die Norweger sind rau, düster, apokalyptisch. Die Produktion, die diesmal nicht bei Gitarrist Gorm im heimischen Studio entstanden ist, passt perfekt. Nicht zu sauber, aber auch kein Garagensound. Sie untermalt die Stimmung wahnsinnig gut. Das interessante Coverartwork stammt auch diesmal wieder von Gorm.

Mir gefällt „Svik“ wirklich sehr gut. Zu bemängeln ist allerdings die geringe Spielzeit von nicht mal einer halben Stunde. Aber diese 28 Minuten sind dafür sehr intensiv.
Wer mal die Chance hat, diese Band live zu sehen, der sollte dies unbedingt tun. THYRUZ überraschen immer wieder auf ihren Gigs.
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