Spring Up Fall Down - Spring Up Fall Down

Spring Up Fall Down - Spring Up Fall Down
Post Rock / Alternative / Progressive Rock
erschienen am 27.10.2014 bei Finest Noise
dauert 42:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Quiet
2. Cliffhanger
3. The Vast Unknown
4. Animal
5. Angrophobia
6. Choose Life
7. Follow
8. Bonsai
9. Change
10. To The Dead And My Friends
11. Fed To The Ocean

Die Bloodchamber meint:

Köln wäre sicher nicht meine Wahl gewesen, wenn man mich nach den ersten Höreindrucken des gleichnamigen SPRING UP FALL DOWN-Debüts gefragt hätte, woher diese Band wohl stammen könnte. Stattdessen hätte ich deren Sound eher in den USA oder vielleicht in Australien verortet, wird die gebotene Mixtur aus Alternative Prog und Post Rock mit leichtem New Metal-Einschlag doch eindeutig von US-Kapellen wie A PERFECT CIRCLE und den DEFTONES oder Gruppen aus Down Under wie THE BUTTERFLY EFFECT oder auch KARNIVOOL beeinflusst.

Doch immerhin sprachlich gesehen ist der Weg von letztgenannter Truppe zu Köln nicht ganz so weit, wobei es sich bei einem Trio mit diesen Einflüssen natürlich mitnichten um eine Karnevalstruppe handeln kann. Wollte man noch weitere Vergleiche zu Bands aus unseren Breitengraden ziehen, könnte man den Sound von SPRING UP FALL DOWN auch zwischen STURCH und SINEW einsortieren – ganz so überseemäßig klingen sie also vielleicht doch auch wieder nicht. Basis der elf Songs bildet ein grooviges Grundgerüst, das nur selten zugunsten von etwas schnelleren Tempi wie in „The Vast Unkown“ oder "Change" aufgebrochen wird. Doch trotz der Minimalbesetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug ist auch Platz für Melodien, vornehmlich flirrender Post Rock-Natur, manchmal aber eben auch an THE BUTTERFLY EFFECT erinnernd wie in „Animal“. Dazu findet auch immer wieder ein leichtes elektronisches Pluckern seinen Weg in die stringent arrangierten Drei- bis Vierminüter.

Kompositorisch ist so weit alles im grünen Bereich bei SPRING UP FALL DOWN, wobei der Versuch des Ausbrechens aus diesem beschriebenen Grundgerüst der Abwechslung förderlich und somit auch wünschenswert wäre. Auch gesanglich ist noch Luft nach oben, gerade in den zerbrechlicheren Klargesangs-Momenten stößt man schon mal an seine Grenze („Change“). Dass es aber stellenweise noch an Ausdruckskraft mangelt, machen die Drei mit einem unverkennbaren Gespür für Hooks wieder wett, so dass im Prinzip keiner der elf Songs in einer Playlist mit den genannten Größen negativ auffallen würde. Im Gegenteil, kleinere Hits wie „Angrophobia“ oder „Choose Life“ hinterlassen nachhaltig Eindruck und bleiben noch länger im Ohr.

So kann das Fazit trotz der Tatsache, dass hier qualitativ fraglos noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist, nur positiv ausfallen. Fans von atmosphärisch eher düsterem Alternative Prog mit einem Faible für die genannten Bands dürfen hier also gerne mal ein Ohr riskieren, denn „Spring Up Fall Down“ macht schon jetzt Lust auf einen Nachfolger. Freunde von direkter anspringenden Songs checken „Angrophobia“ an, wer eher die proggige Seite bevorzugt, fängt mit „Follow“ an. Aber auch Durchhören stellt kein Problem dar.
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