Beseech - Sunless Days

Beseech - Sunless Days
Gothic Rock
erschienen am 05.09.2005 bei Napalm Records
dauert 52:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Innerlane
2. The Outpost
3. A Bittersweet Tragedy
4. Everytime I Die
5. Devil's Plaything (Danzig Cover)
6. Lost
7. Last Obsession
8. Emotional Decay
9. Restless Dreams
10. The Reversed Mind
11. Manmade Dreams (Remake, Bonus)
12. Lost (Emotional, Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass uns die sieben Schweden mit ihrem persönlichen „Drama“ die Abende versüßten, da steht auch schon der Nachfolger in den Startlöchern. Deutlich schwermütiger ist die Atmosphäre in den hiesigen sonnenlosen Tagen, aber BESEECH wären nicht BESEECH, wenn nicht stets irgendwo ein kleines Licht der Hoffnung der Dunkelheit der Nacht trotzen würde.
Dementsprechend setzen sich die Stücke auch auf „Sunless Days“ aus einer ureigenen Symbiose melancholischer Momente und bittersüßer Refrains zusammen, so dass selbst scheinbar rockige Nummern wie „The Outpost“ oder „Last Obsession“ auch die eine oder andere nachdenklichere Strophe enthalten. Und wie mittlerweile gewohnt, setzen Sänger Erik Molarin und seine weibliche Partnerin Lotta Höglin ihre einzigartigen Stimmen gekonnt dazu ein, um diesen inneren Zwiespalt auch glaubwürdig an den Mann zu bringen. Man kann sagen, was man will, aber es ist nicht gerade einfach, einen hervorstechenden Sänger oder eine Sängerin im Metal-Bereich zu finden, die man sofort aus der Masse heraushört. Und in diesem Fall haben sich sogar zwei angefunden, die perfekt zu harmonieren scheinen. Das kommt schon fast einem kleinen Lotto-Gewinn gleich.
Dennoch ist Gesang nicht alles, denn ohne brauchbare Songs verzieht sich auch die beste Gesangsleistung schnell ins Land der Vergessenheit. Aufgrund des hohen Levels des Vorgängers waren die Erwartungen an „Sunless Days“ dementsprechend hoch angesetzt. Vielleicht ein wenig zu hoch, denn zunächst schien das aktuelle Album dem nicht standzuhalten. Nach vielen Hördurchgängen knüpft „Sunless Days“ aber dann doch noch an alte Erfolge an. Mit den bereits namentlich erwähnten Stücken, dem Opener sowie der gelungenen Neuinterpretation von Danzigs „Devil’s Plaything“ ist der Erfolg auf den einschlägigen Tanzflächen schon so gut wie gesichert. Viel neues gibt’s zwar bis auf die ungewohnte Minimalballade „Lost“ nicht wirklich zu entdecken, dafür ist der Charme der Band aber nach wie vor ungebrochen.
Wirklich verzichtbar sind aber definitiv das Outro „Reversed Mind“ sowie die beiden Bonustracks der Digipak-Version. „Manmade Dreams“ ist nur eine minimal aufgepeppte Version des wohl besten Stücks der „Black Emotions“-Scheibe und die Unterschiede von „Lost“ in der „Emotional Version“ zur Standardfassung muss man schon mit der Lupe suchen.
Zusammenfassend gibt’s von BESEECH aber eigentlich das, was man als Fan erwartet. Nicht mehr und nicht weniger. „Sunless Days“ ist sympathisch wie Nachbars Flauschi-Hund, ehrlich wie Tante Käthe in ihrem Dorfkrämerladen und verlässlich wie die Korruption unter unseren Politikern.
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