Cancer - Death Shall Rise

Cancer - Death Shall Rise
Death Thrash Metal
erschienen am 24.05.1991 bei Restless Records
dauert 36:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hung, Drawn And Quartered
2. Tasteless Incest
3. Burning Casket
4. Death Shall Rise
5. Back From The Dead
6. Gruesome Tasks
7. Corpse Fire
8. Internal Decay

Die Bloodchamber meint:

Wie bei so manchen Vorreitern des Death Metal-Faches wurde es Mitte der 90er Jahre still um CANCER, ehe sie vor 10 Jahren ein fadenscheiniges Comebackalbum veröffentlichten. Das hat sie offensichtlich ernüchtert, denn wieder lösten sie sich auf, doch seit 2013 stehen die Mannen um John Walker erneut auf Bühnen. Die meisten Fans der Gruppe beantworten die Frage nach ihrer Perle unter den vier ursprünglichen Alben wie aus der Pistole geschossen: "Death Shall Rise"! Und warum? James Murphy!

Für die Aufnahme ihres zweiten Albums reisten die Briten extra nach Tampa, Florida, wo sie das Morrisound Recording zur Aufnahme in Beschlag nahmen. Eigentlich könnte ich an dieser Stelle schon einpacken, denn in Sachen Todesstahl sind das Namen wie zweimal Donnerhall. Aber so leicht mache ich es mir dann doch nicht, denn Namen aufzählen (und das passiert noch zweimal, also schon viermal Donnerhall) alleine sind noch keine Rezension.

Neben Glen Benton, der bei dem genialen Opener "Hung, Drawn and Quartered" einen Gastauftritt hat, konnte ebenjener Herr Murphy für die Leadgitarre und seine legendären Soli gewonnen werden. Das und die Tatsache, dass er mit den Szenehelden DEATH und OBITUARY ebenfalls jeweils nur an einem Album mitwirkte, verhalf ihm persönlich zu einem legendären Ruf unter Fans und auch Musikern. Was er auf "Death Shall Rise" aus den Saiten zaubert, ist schlicht und ergreifend genial. Gegen diese Finesse - nun, stinken die anderen CANCER-Werke nicht gerade ab, aber ein so hohes Niveau erreichten sie ohne Murphy nun mal nicht mehr.

Nach dem schon erwähnten gnadenlosen Opener liefert die A-Seite drei weitere Hits, die mit tollen Grooves und Riffs funktionieren, in herrlich klarer altmodischer Struktur. Die Eingängigkeit nimmt in der zweiten Hälfte ein wenig ab, doch bietet sie ebenfalls gute Songs, die diesen unverkennbaren floridanischen Sound in sich tragen. Was Produzent Scott Burns und das übrige Umfeld dieser goldenen Generation damals auch anfassten, wurde fast automatisch zu sofortigen Klassikern. Und für nicht wenige sind gerade die Murphy-Soli die Sahnehäubchen.

Ohne Frage sind auch "To The Gory End" und "The Sins Of Mankind" ordentliche Verzeichnisse in CANCERs Diskographie. Den magischen Vibe und einen so klar definierten Sound haben sie aber in keinem anderen Studio mehr kreieren können und das liegt eben nicht zuletzt an diesem James Murphy.
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