Celtachor - Nuada Of The Silver Arm

Celtachor - Nuada Of The Silver Arm
Black Folk Metal
erschienen am 24.04.2015 bei Trollzorn
dauert 39:33 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Arrival Of The Tuatha
2. The Mighty Sreng
3. King Eochaid's Fall
4. Bres
5. Nuada Of The Silver Arm
6. The Gathering At Teamhair
7. Second Battle Of Magh Tuireadh
8. Nuada's Burial
9. Uaithne: The Dagda's Harp

Die Bloodchamber meint:

Die Modewelle, Black Metal mit folkloristischen Elemente zu versehen, ist glücklicherweise abgeebbt. In manchen Fällen ist durch diese Kombination großartige Musik entstanden, in vielen Fällen eher überflüssige. Dabei ist die Verknüpfung von Folklore und Black Metal so alt wie die zweite Welle selbst. Denkt man an Bands wie SATYRICON mit „Dark Medieval Times‟ oder „Bergtatt‟ von ULVER, dann sehen wir, dass diese beiden Stile schon sehr früh Hand in Hand gingen. Frei von allem Hype und angenehm unspektakulär kommen CELTACHOR aus Irland daher. Allein aufgrund ihres Herkunftslandes ist man dazu geneigt, ihnen zu unterstellen, dass ihnen traditionelle Instrumente und Melodien im Blut liegen müssten. Doch wenn es um Irland geht, wird man nur allzu schnell mit den Klischees, die man mit sich trägt konfrontiert. Spielen wir die Irlandkarte also nicht allzu schnell, sondern widmen uns lieber dem, was CELTACHOR selbst zu bieten haben.

„Nuada of the Silver Arm‟ ist das zweite Album der 2007 gegründeten Band. Man hört, dass hier eine gut eingespielte Truppe am Werke ist, die ihren Stil gefunden hat. Und der ist durchaus recht gefällig, wenngleich auch nicht sonderlich spektakulär. Die Einflüsse sind teilweise recht eindeutig, denn das erste Stück „Arrival of the Tuatha‟ begrüßt uns mit einem Riff, dass man gefühlt schon auf mindestens zwei Alben von PRIMORDIAL gehört hat. Glücklicherweise lösen sich CELTACHOR schnell wieder von dieser doch sehr offensichtlichen Inspiration. Allerdings gibt es im Laufe der kommenden knapp 40 Minuten immer wieder Momente, die an die Landsleute erinnern.

Insgesamt wird eine sehr solide Mischung aus nicht allzu harschem und radikalem Black Metal mit keltischer Folklore geboten, wobei die Band ab und zu auf traditionelle Instrumente wie Flöten zurückgreift. Und damit ist auch schon fast alles gesagt, denn auch wenn die Musik durchgehend gut hörbar ist und einen gewissen Unterhaltungswert bietet, so fehlen dem Album doch die Höhepunkte. Richtig große Emotionen werden nie geschürt, auf Gänsehautmomente wartet man hier vergebens. Dafür bekommt man grundsolides Handwerk geboten. Leider ist die Produktion etwas pappig ausgefallen. Ein wenig mehr Druck hätte dem Sound nicht geschadet. Und auch die Gesangsleistung von Stephen Roche, der seit 2014 auch bei MAEL MÓRDHA aktiv ist, überzeugt letztlich nicht vollkommen. Seine Screams sind auf Dauer zu wenig inspiriert und eindimensional, um den Hörer mitzureißen.

Für alle Freunde der gediegenen Schwarzfolklore könnte „Nuada of the Silver Arm‟ ein Anspieltipp sein, doch einen Meilenstein des Genres darf man sich keinesfalls erhoffen. CELTACHOR reichen keineswegs an die Klasse ihrer oben zitierten Landsleute heran und auch eine Band wie ELUVEITIE schafft es, die keltischen Einflüsse auf Dauer etwas unterhaltsamer in extremen Metal einzubauen. Immerhin bewegen sich CELTACHOR fernab von bierseligem Schunkelmetal, sondern gehen mit einem großen Maß an Ernsthaftigkeit an die Sache, was man „Nuada of the Silver Arm‟ jeden Moment anhört und was einem schon ein gewisses Maß an Respekt abverlangt.
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