Schon einmal etwas von Doomcore gehört? Na dann wird es aber höchste Zeit, einen Blick auf das neue Album von UNBOUND zu werfen. Denn „Wicked World“ wird genau als solches beworben und kann mit dieser Stilrichtung ordentlich punkten.

Ob Doomcore nun wirklich Doomcore heißen muss, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Denn wenn die Musik klingt wie eine Mischung aus PANTERA, CROWBAR und DOWN, dann könnte man sicherlich auch mit dem geläufigeren Begriff Sludge Metal oder Death Doom etwas anfangen. Das größte Aushängeschild von UNBOUND ist diese Kombination von Death und Doom Metal. Auf schnelle Passagen folgen klebrige und zähe Gitarrenwalzen und damit genug Aggressivität hinzukommt, wird ununterbrochen gegrowlt oder eine anderweitige maximale Stimmbandverzerrung angewendet. Chronische Headbanger werden auch nicht zu kurz kommen, denn die rhythmusbetonten Gitarren sind wie Treibstoff für den Nacken. Diese interessante Mischung hört sich an wie ein 2000 PS Panzer, der sich langsam aber sicher durch tiefen Schlamm durchkämpft. Dabei gibt es ebenso häufig kreative Soloarbeiten zu bestaunen wie auch sich ewig wiederholende Rhythmusphrasen. UNBOUND nehmen sich jeweils vom Doom, Thrash und auch Death Metal das, was sie gerade brauchen und verpacken es in ihren ganz eigenen Stil.

Elf Jahre haben sich UNBOUND für das neue Album Zeit gelassen und dafür ein paar Änderungen in der Besetzung vornehmen müssen. Doch diese Mühen haben sich definitiv gelohnt. „Wicked World“ kann in allen Bereichen punkten, und auch wenn es nicht für die volle Punktzahl gereicht hat, so ist dieses Album eine kleine Perle im Wust der zahlreichen Veröffentlichungen.