Cruciamentum - Charnel Passages

Cruciamentum - Charnel Passages
Death Metal
erschienen am 04.09.2015 bei Profound Lore Records
dauert 44:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Conquered Sun (The Dying Light Beyond Morpheus Realms)
2. Necrophagous Communion
3. Tongues Of Nightshade
4. Rites To The Abduction Of Essence
5. Piety Carved From Flesh
6. Dissolution Of Mortal Perception
7. Collapse

Die Bloodchamber meint:

Eines der am meisten antizipierten Debütalben dieses Jahres kommt aus dem Hause CRUCIAMENTUM. Seit 2007 musiziert die Band zusammen und hat zunächst zwei Demos eingespielt, was 2011 um eine Split mit VASALETH und eine EP erweitert wurde. Durchweg bot man dort Death Metal von hohem Unterhaltungswert, da man sich darauf konzentrierte gute Songs zu schreiben und keine Abwechslung zu erzwingen. Das nun erschienene Album „Charnel Passages“ trifft dementsprechend auf eine hohe Erwartungshaltung.

Die Band ist nicht gerade von Unbekannten besetzt: Richard Brass (ex-WINTERFYLLETH) am Bass, Dani Ben-Haim (GRAVE MIASMA) hinter den Drums, Gitarrist Roland C. (GRAVE MIASMA, DESTRÖYER 666) und Gitarrist/Sänger Dan Lowndes sind erfahrene Musiker, die sich mit ihren zahlreichen Projekten in einer nicht ganz durchsichtigen englischen Extreme Metal-Szene bereits profiliert haben. Da überrascht es nicht, dass die technische Finesse von herausragender Qualität ist. Drum-Fills, Gitarrensoli, dominante Basssegmente gehören zum Selbstverständnis von CRUCIAMENTUM und sorgen dafür, dass die meist eher simplen Strukturen den nötigen Biss bekommen. Gigantische Riffs drücken da mit aggressivem Rhythmus ins Gesicht, während die Licks und Leads nadelstichartig dazusetzen. „Collapse“ ist dahingehend sicher einer der besten Titel dieses Langspielers. Er erinnert mit seinen heulenden Gitarren, seinem Groove und dem Tempobruch stark an US-amerikanische Vertreter des Genres wie INCANTATION und NILE. Der Sound ist total erdig und trocken – ein eventuell überbewertetes Gütesiegel für Death Metal. Aber in diesem Fall passt der Ton recht gut, bietet allerdings den dynamischen Kompositionen wenig Raum zur Entfaltung.

In frenetischen Jubel wage ich da (noch) nicht zu verfallen. „Charnel Passages“ ist aber mit Sicherheit ein todesmetallisches Highlight dieses Jahres und weiß auch im Langzeittest zu gefallen. Vor allem nach den ersten beiden Songs erreichen und halten die Briten ein gewaltiges Niveau, was durch kleinere Schwächen wie dem trocken gegrowlten Gesang kaum getrübt wird.
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