King Diamond - Them

King Diamond - Them
Heavy Metal
erschienen in 1988
dauert 42:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Out From The Asylum
2. Welcome Home
3. The Invisible Guests
4. Tea
5. Mother's Getting Weaker
6. Bye,Bye Missy
7. A Broken Spell
8. The Accusation Chair
9. Them
10. Twilight Symphony
11. Coming Home
12. Phone Call

Die Bloodchamber meint:

Nur ein Jahr nach „Abigail“ erblickte der Nachfolger „Them“ das Licht der Welt, das Album, das für viele das Fabelwerk des Kings schlechthin darstellt. Nach dem recht eingängigen Vorgänger hat Kim Bendix und seine Musiker mit ihrer neuen vertonten Horrorgeschichte den Weg in eher komplexe, fast schon progressive Regionen gefunden und ein Werk geschaffen, das einiges an Eingewöhnung verlangt. Hat man es aber erst mal geschafft, sich in die teils wirklich sperrigen Songs reinzuhören und die progressiven Elemente zu verarbeiten, öffnet sich das Tor zu einem neuen Meisterwerk des Dänen, das meiner Meinung nach gerade aufgrund der erwähnten Sperrigkeit jedoch einen Tick schwächer als „Abigail“ ausgefallen ist.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei „Them“ um eine absolute Granate des traditionellen Metals, das mit atmosphärischen Stimmungen nicht gerade sparsam umgeht und in opernhafter Weise für jeden Protagonisten der Geschichte einzelne Parts enthält, die schön stimmig an die einzelnen Charaktere angepasst sind. Und die Geschichte selber ist mal wieder auf extrem hohem Niveau angesiedelt und sollte langsam mal Verwendung für eine Verfilmung finden. Wenn Großmutter und ihre titelgebenden Hausgeister dem armen King nebst Schwester Missy und gequälter Mutter das Grauen aufs Gesicht zaubern, geht´s einfach nur noch rund. Für die stimmige musikalische Untermalung sorgen neben der Hauptfigur dieses Mal mit Pete Blakk und Hal Patino zwei neue Mitstreiter, die Michael Denner und Timi Hansen (der von seiner Ehefrau vor die Entscheidung gestellt wurde: Band oder ich) ersetzten.

Ich empfehle, der Scheibe in dunklen Abendstunden bei flackerndem Kerzenlicht ein Ohr zu leihen. Wenn alles ruhig ist, alles schläft, entfalten sich eingänige Gänsehäuter wie „Welcome Home“, „The Invisible Guests“ oder „Twilight Symphony“ in Verbindung mit der morbiden Atmosphäre der restilichen Songs am besten. Wer eine schaurig schöne Dreiviertelstunde genießen will, MUSS sich einfach auf die Erzählungen des Kings in all seiner Pracht einlassen: Bedeutet: genau der Musik lauschen, die Texte studieren und sich vom magischen Coverartwork hypnotisieren lassen! Easy listening-Fans jedoch dürften über weite Strecken Probleme mit der Scheibe haben.
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